Auch ohne König wird kräftig gefeiert

Die St. Sebastianus Bruderschaft Schiefbahn baut beim Heimatfest auf ihre beiden Prinzen.

Foto: Kurt Lübke

Schiefbahn. Das Schützenfest ausfallen zu lassen, war beim Vorstand der St. Sebastianus Bruderschaft Schiefbahn um Brudermeister Michael Klein nie ein Thema. Dass man auch ohne König feiern kann, wollen die Verantwortlichen jetzt von Samstag bis Dienstag.

Den tausenden Gästen, die das Heimatfest in der Vergangenheit erlebten, war immer wichtig, sich zu treffen, Spaß zu haben und mit alten Bekannten, die es in die Ferne verschlagen hat, ins Gespräch zu kommen. Ob mit oder ohne König war eigentlich egal. Eine Bruderschaft sieht dies natürlich etwas anderes. Denn für die turbulenten vier Tage ist das Königspaar das „Aushängeschild“.

„Es wird kleinere Veränderungen geben, aber wir möchten weiterhin die Voraussetzungen für ein schönes Fest in Schiefbahn schaffen“, sagt Michael Klein. Und der Vorstand hat an ein paar Stellschrauben gedreht, wonach es zukünftig nahezu jedem Schützen möglich ist, die Königswürde zu erringen.

Dennoch werden einige beim 2018-er Heimatfest „Blaues Blut“ in den Adern haben. Denn die beiden Prinzen, die die Schiefbahner Bruderschaft hat, rücken bald mehr in den Vordergrund. Dies sind der 20-jährige Jungschützenprinz Steffen Böttcher und der 14-jährige Schülerprinz und Tellschütze Max Mertens. „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, dann ganz vorne zu stehen“, sagt Steffen Böttcher von der Formation „uff jeht et“.

Das Ausbildungsziel von Steffen ist für die nächsten Tage Programm. Steffen möchte bald für den Bereich Kälte und Klima Geselle bei den Mechatronikern werden. Und fürs diesjährige Fest wünscht er sich natürlich ein trink- und marschierfreundliches Klima, nicht zu heiß, viele schattige Plätze. Außerdem kommt der amtierende Schüler-Bezirksprinz, Fabian Mankertz, aus den Reihen der Sebastianer.

Neben dem Rummel auf dem Jahrmarkt oder dem Betrieb bei den Frühschoppen und den vielen Bällen im Festzelt — abends spielen die Bands „Heavens Club“ und erstmals am Montag und Dienstag „FarbTon“— dürfte vor allem auch bei Frank und Angie Göllner einiges los sein. Die beiden, die 2016 das Königspaar in Schiefbahn waren, hatten vor einigen Monaten das Restaurant „Be dem Bur“/Hoster gepachtet. Da zuletzt einige Lokale in Schiefbahn geschlossen hatten (die WZ berichtete), haben beim Ehepaar Göllner jetzt über 25 Formationen ihr Wachlokal. „Be dem Bur“ heißt ferner das neue zentrale Bruderhaus der Sebastianer.

Wegen des fehlenden Königs brauchen die rund 850 eigenen Schützen erst einmal nicht den Stechschritt vor der Parade besonders zu proben. Auch den „Großen Zapfenstreich“ wird es am Montag nicht geben.

Michael Klein: „Beides sind Ehrungen, die nur der Schützenmajestät zustehen.“ Wobei Klein zuversichtlich ist, dass der Stechschritt vor der Tribüne am Dienstag bei der Abschluss-Parade nach hoffentlich erfolgreichem Königsvogelschuss kurz vorher wieder gezeigt werde.