Willich Den „Messias“ gibt’s zweimal
Die Emmaus-Kantorei Willich führt in der Krefelder Friedenskirche und in Anrath Händels Oratorium auf.
Willich/Krefeld. Das erste Mal in Krefeld: Gemeinsam mit der Emmaus-Kantorei Willich, international bekannten Sängern sowie der Camerata Louis Spohr Düsseldorf bringt das Willicher Musikprojekt am Sonntag, 13. November, 18 Uhr, in der Friedenskirche den „Messias“ von Georg Friedrich Händel zu Gehör. Das Werk wird zweimal aufgeführt, auch am Freitag, 18. November, um 20 Uhr in der Pfarrkirche St. Johannes in Willich-Anrath.
Klaus-Peter Pfeifer, Kreiskantor des Kirchenkreises Krefeld-Viersen und Projekt-Leiter: „Wir haben die Kapazität in Willich ausgeschöpft.“ Im vergangenen Jahr bei einer Aufführung von Mendelssohns „Elias“ sei der Zuspruch so groß gewesen, dass die Kartenwünsche nicht mehr erfüllt werden konnten. Außerdem gibt es viele Krefelder unter den Sängern und: „Für die Sänger ist es sehr schön, das Werk, das sie ein Jahr geprobt haben, zweimal aufzuführen“, sagt Pfeifer.
Pfeifer hat gute Erfahrungen mit der Akustik in der Friedenskirche gemacht, die gut 800 Menschen Platz bietet. Pfeifer, der dieses Jahr sein 40. Jubiläum als Kantor feiert, freut sich: „Wir haben in der Friedenskirche schon große Konzerte gemacht. Einmal haben wir hier alle sechs Kantaten von Johann Sebastian Bach aufgeführt oder die ‚Nacht der Schöpfung’ von Josef Haydn.“
Bei Händels „Messias“ handelt es sich um biblische Texte, die zu einem Oratorium zusammengestellt wurden: der Geburt, dem Leiden, der Auferstehung und der Zukunft. Pfeifer: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Messias zu interpretieren. Mein Ansatz ist historisch informiert, aber nicht museal. Ich wähle wechselnde Besetzungen. Um die Vielfalt der Dynamik aus dem Werk zu holen, arbeite ich auch mit einem kleinen Chorensemble, das besonders schwierige Passagen singt.“
Mit dem Orchester Camerata Louis Spohr arbeite er seit Jahren zusammen, sagt Pfeifer. „Ich kann es nach Bedarf vergrößern oder verkleinern.“ Die Mitglieder sind Musiker aus Rundfunk-, Sinfonie- und anderen Profiorchestern, die für diese Projekte zusammenkommen.
„Messias“ ist ein abendfüllendes Werk von zweieinhalb Stunden. In Krefeld wird es eine Pause geben. Pfeifer: „In Willich machen wir Live-Projektionen in die Seitenschiffe, in Krefeld brauchen wir das nicht, da es sehr offen ist und man von überall einen guten Blick hat.“
Um solche Projekte stemmen zu können, wurde 2004 der Förderverein Willicher Musik-Projekt gegründet. Dessen Vorsitzender Jürgen Loechert erklärt: „Solch eine Aufführung mit Orchester und Solisten verursacht Kosten. Mit den Mitgliedsbeiträgen und Sponsoren können wir die Konzerte kostendeckend durchführen.“ Pfeifer ergänzt: „Der Förderverein entlastet die Gemeinde, deckt die Defizite, und ich muss als Kantor auch nicht immer neu kämpfen.“ Im nächsten Jahr — dem Lutherjahr — soll das Werk „Paulus“ von Mendelssohn aufgeführt werden.