Der fünfjährige Lewis besucht seine Großeltern
Der fünfjährige Lewis aus dem australischen Perth besucht zurzeit seine Großeltern in Willich.
Willich. Der Kindergarten Christian Morgenstern in Willich hat Besuch, der von weit her angereist ist. Der fünfjährige Lewis kommt aus Perth an der Westküste Australiens und ist seit Ende November bei seinen Großeltern in Willich. Und in dieser Zeit besucht er auch den Waldorfkindergarten an der Bahnstraße 8. Dort herrscht Vorweihnachtsstimmung. Es wird gemeinsam gebacken und der kleine Gast gehört ganz selbstverständlich dazu.
Kindergartenleiterin Anita Sonntag und ihr Team haben die Gelegenheit genutzt und den Kindern einiges über Australien — das Land „Down Under“ erzählt. „Aber die Kinder wussten auch schon viel. Welche Tiere es dort gibt zum Beispiel“, erzählt sie.
Und die Kinder erzählen auch gleich darauf los, während sie weiter sorgsam die Plätzchen aus dem Teig ausstechen. Kängurus gibt es dort. Krokodile. Schlangen. „Und Haie“, sagt Leonard (4). „Da ist es warm. Da muss man nur Badesachen mitnehmen“, erzählt Louisa (4). Dass Australien auf der anderen Seite der Welt liegt und ganz schön weit weg ist von Willich, haben sich die Kinder auf dem Globus angesehen. Louisa kann sogar erklären, dass eine Reise mehr als einen Tag dauert. „Dann muss man frühstücken, Mittag essen und Abend essen.“ Und dann ist man erst angekommen.
Lewis wollte gerne einmal Schnee sehen bei seinem Besuch in Deutschland. Und gleich an seinem zweiten Tag ist dieser Wunsch auch in Erfüllung gegangen. Von den Temperaturen abgesehen, feiert Lewis das Weihnachtsfest in Australien aber ganz ähnlich wie hier. Einen Tannenbaum gibt es auch, ebenso Geschenke und Plätzchen.
Lewis fühlt sich sichtlich wohl in dem Willicher Kindergarten. „Durch die festen Rituale, die es hier gibt, können sich die Kinder besonders gut einfinden“, sagt Philipp Mathies vom Vorstand des Trägervereins der Einrichtung. Auch Geschwisterkinder kämen schon mal zu Besuch in den Waldorfkindergarten. Die Rituale geben den Kindergartenkindern Sicherheit. Und wer sich sicher fühlt, kann offen sein für Neues, sagt Leiterin Anita Sonntag.