Arbeitskreis Fremde: „Wie die kleinen Kinder“
Der „Arbeitskreis Fremde“ nimmt die Stadt Willich gegen Vorwürfe der Asylbewerber in Schutz.
Willich. Jutta van Amern hat am Dienstag einen offenen Brief, verfasst für den „Arbeitskreis Fremde“, in der Flüchtlingsunterkunft am Bahnhof 2 aushängen lassen.
Als Unterzeichner des dreiseitigen Schreibens reagieren sie und Michael Bangura auf die Resolution Willicher Flüchtlinge, mit der 46 Unterzeichner auf die Wiedereinführung der Gutscheinregelung reagierten. Sie beklagten darin mehrfach, sich in Willich diskriminiert zu fühlen.
„Euren Unmut wegen der Gutscheine kann ich verstehen. Die Regelung ist für alle Beteiligten nicht ideal,“ betont van Amern, fettet und unterstreicht dabei das Wort „alle“.
Van Amern erinnert die Unterzeichner daran, dass man im Frühjahr gemeinsam bei Bürgermeister Josef Heyes gewesen sei, „weil Ihr eine Änderung der Gutscheinregelung erbitten wolltet. Ihr seid auf offene Ohren gestoßen, eine Prüfung der Situation ist erfolgt“.
Allerdings, so van Amern, „hat das Verfassungsgericht, soviel ich weiß, noch nicht über den Sachverhalt entschieden. Das hatte ich Euch mehrmals gesagt. Soweit die Situation.“
Der Brief, den die 46 Flüchtlinge an den Bürgermeister und die Verwaltung geschrieben haben, habe viele Menschen beleidigt. „Ihr werft der Stadt vor, Ausländer absichtlich diskriminieren zu wollen.“ Das weisen van Amern und Michael Bangura für den Arbeitskreis Fremde vehement zurück: „Das können wir nicht akzeptieren! Es ist grundsätzlich falsch!“
Jutta van Amern stellt die Gegenfrage: „Was habt Ihr bisher für Deutschland, für Willich und die Menschen hier getan?“
Sie führt aus, dass viele Flüchtlinge Hilfe bekommen, bei Sprachproblemen, bei Kummer und Problemen. „Die Menschen hier verstehen Eure Vorwürfe deswegen nicht. Warum beschimpft Ihr diese Menschen, Euch zu diskriminieren? Nicht diese Menschen nehmen Euch Eure Würde, sondern Ihr gebt sie ohne darüber nachzudenken freiwillig ab, in dem Ihr Forderungen stellt wie kleine Kinder an Ihre Eltern.“
Klagen und Jammern habe keine Würde. „Es nimmt Euch nur Eure Energie und die Macht, Euer Leben selbst zu gestalten.“
AM Mittwochnachmittag hatte der „Arbeitskreis Fremde“ die Flüchtlinge zu einem Gespräch in die Unterkunft am Anrather Bahnhof eingeladen. Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.