Weihnachten 2019 Familienurlaub auf dem Bauernhof
Anrath. · Urlauber, die auf dem Clörather Kerstenhof Ferien auf dem Bauernhof machen, spüren schnell ein Gefühl von Geborgenheit.
Wer von der Landstraße auf den schmalen asphaltierten Weg mit dem Hinweisschild Clörath 4 abbiegt, fährt nach einigen Metern direkt auf die große Hofeinfahrt des Kerstenhofs zu. Kühe schauen mit ihren großen dunklen Augen vertrauensvoll aus dem offenen Stall heraus. Aus dem großzügigen Auflauf ist das Gackern der Hühner zu hören, und auch die Minischweine machen sich mit Grunzen bemerkbar. Hofhund Max schlägt kurz an, und eine der insgesamt vier Katzen kommt vertrauensvoll anmarschiert und schleicht, in Erwartung einer Streicheleinheit, um die Beine herum. Bauernhof-Idylle pur.
Der Duft nach Heu liegt in der Luft, was der großen Heuecke zuzuschreiben ist, die geschützt unter dem Dach der breiten Innenhofüberdachung liegt. Das Gefühl, sich in einer heilen Welt voller Geborgenheit und Ruhe zu befinden und die schnelllebige Zeit hinter der Hofeinfahrt zurückgelassen zu haben, macht sich breit. „Wenn die Gäste unsere Tiere sehen, gerade unser putzigen Minischweine oder unseren Esel Pauline, dann beginnen die Augen von Kindern und Erwachsenen zu leuchten. Kindern, die sich einmal zu den Kaninchen Lilly und Mausi in den Auslauf im Stall setzen und das weiche Fell streicheln, ist die Glückseligkeit regelrecht anzusehen. Ein Bauernhof wie unserer mit den vielen verschiedenen Tieren transportiert ganz viel Atmosphäre. Die Besucher fühlen sich einfach wohl. Wo haben gerade Städter denn noch Kontakt mit Tieren?“, fragt sich Josef Schmitz.
Daher war es dem Landwirt klar, als er vor nunmehr drei Jahren die Milchkühe abschaffte und sein Sohn als Nachfolger den Betrieb nur noch als Nebenerwerb bewirtschaftet, dass der Hof anders genutzt werden sollte und Tiere eine wichtige Rolle spielen sollten. Die Familie Schmitz baute den ehemaligen Melkstand und Speicher zu einer gemütlichen Ferienwohnung aus. Zu Pferd Mey und Pony Jünter kam Esel Pauline. Hofhund Max sowie die Katzen gab es immer schon. Hahn Hannes erhielt Damenverstärkung, und die Minischweine Lucy, Rudi, Fritz, Anton und Flecki zogen ein; nicht zu vergessen die Schafe und die beiden Kaninchen. Tiere der unterschiedlichsten Art gibt es so auf dem Kerstenhof reichlich. „Zudem haben wir immer Kühe auf dem Hof, die einem benachbarten Bauern gehören. Sie machen bei uns Schwangerschaftsurlaub“, sagt Josef Schmitz mit einem Augenzwinkern.
Ferienwohnung soll den Eindruck vermitteln, ein Zuhause zu sein
Eine Kuh gibt sechs bis acht Wochen vor der Geburt eines neuen Kälbchens keine Milch. Diese Kühe stehen auf dem Kerstenhof und gehen kurz vor der Geburt wieder in den heimischen Stall zurück. Allerdings passiert es immer wieder einmal, dass eine Kuh vor der Zeit kalbt, und wer dann gerade auf dem Hof Ferien macht oder Geburtstag feiert – das Angebot der Kindergeburtstagsfeiern mit Betreuung und Programm gibt es nämlich auch –, hat das Glück, einmal ein gerade geborenes Kälbchen zu sehen. „Bei den Hühnern kommt es hingegen öfter vor, dass unsere Gäste Küken erleben können“, sagt Maria Schmitz. Die flauschigen gelben Küken begeistern auf der ganzen Linie.
Die Ferienwohnung selber vermittelt schon beim ersten Eintreten das Gefühl, nach Hause zu kommen. An der Flurwand hängt der große Filzpantoffel, in dem sich ein ganzer Schwung von weichen Pantoffeln verbirgt. Eine Schüssel mit Obst steht auf dem Küchentisch. Kuschelige Kissen zieren die Couch. Im Badezimmer steht die Waschmaschine, und auch der Fön liegt parat. Dekorationsgegenstände sind überall liebevoll verteilt, und an den Wänden hängen auf Leinwand gezogene Tierbilder, die allesamt auf dem Hof aufgenommen wurden.
Es könnte das eigene Daheim sein, in das man kommt. „Es ist uns wichtig, familiäre Gemütlichkeit, die bei uns in der Familie auf dem Hof selber gelebt wird, zu transportieren. Die Gäste sollen diese ganz spezielle Geborgenheit spüren“, sagt Maria Schmitz. Man gebe auf dem Kerstenhof ein Stück Familie und damit auch Geborgenheit an die Gäste ab, fügt sie an.
Ein stückweit die Seele baumeln lassen und es sich gut gehen lassen. Wobei allein das Streicheln von Tieren entspannt. „Wenn unsere Gäste uns am letzten Tag ihres Aufenthaltes sagen, sie möchten am liebsten gar nicht wegfahren, dann wissen wir, dass wir alles richtig gemacht haben“, sagt Schwiegertochter Karina Schmitz.