Der Mann, der die Jugend begeistern soll
In dieser Folge der WZ-Serie „Alte Hasen, junge Hüpfer“ geht’s um Sven Post, der seit acht Jahren bei den Neersener Festspielen aktiv ist. Der 48-Jährige ist voller Tatendrang.
Neersen. Sven Post gehört eindeutig zu den „alten Hasen“ des Schlossfestspiel-Ensembles. Und er ist darüber hinaus äußerst vielseitig verwendbar. Neersen ist für den 48-Jährigen auch vor seiner Zeit bei den Schlossfestspielen nicht unbekannt gewesen, schließlich ist er in Kaarst aufgewachsen. Seine erste Rolle bekam Post als Schüler der 10. Klasse des Albert-Einstein-Gymnasiums in Kaarst. Die Theater-AG studierte „Andorra“ von Max Frisch ein und Sven Post bekam nicht gerade die anspruchsvollste Rolle: „Ich spielte einen Idioten, der nur grinsen und nicken kann.“
Trotzdem hatte er Blut geleckt. Und im Laufe des darauffolgenden Auslandsjahrs in den USA habe sich dann der Plan, Schauspieler zu werden, verfestigt. Der Kaarster studierte Schauspiel in Hannover, trat dort nach dem Studium am Staatstheater auf, wechselte 1998 ans Düsseldorfer Schauspielhaus. Zuvor hatte er in Neuss im Kabarett „Opossum“ gespielt — die legendäre „Nikolausshow“ war weit über die Stadtgrenzen von Neuss beliebt und bekannt.
WZ-Serie: Alte Hasen, junge Hüpfer
Sven Post spielt in dieser Saison in Neersen den Balu im „Dschungelbuch“ und gemeinsam mit Matthias Freihof führt er auch die Regie. Im „Weißen Rössl“ begeistert er als Professor Hinzelmann — ein gebildeter Tourist, der für seinen Urlaub lange sparen muss und dann aber auch jede Sekunde genießt.
Sven Post, der selber keine Kinder hat, ist immer dann zuständig, wenn es darum geht, junge Leute für das Theater zu begeistern. In Neersen leitet er die Impro-Battles. Und er ist zuständig für die „Jungen Schlossfestspiele mobil“. Im Neusser „Theater am Schlachthof“ ist er ebenfalls für die Jugendarbeit zuständig.
Post, der seit acht Jahren in Neersen aktiv ist, erinnert sich an eine Doppelbelastung: „Ich habe für die ,Distel’ gearbeitet und musste jeden Tag zwischen Neersen und Berlin pendeln — das war krass.“
An Engagements mangelt es ihm nicht: „Ich bin während der letzten 17 Jahre keinen Tag arbeitslos gewesen“, sagt Sven Post. Und der von ihm so geliebte Job hat ihm auch ein ganz privates Glück beschert: „Am Schauspielhaus in Düsseldorf habe ich meine Frau kennengelernt. Wir sind seit acht Jahren verheiratet“, verrät Post. Die Auserwählte heißt Reinhild Köhncke — sie gehört ebenfalls dem Schlossfestspiel-Ensemble an.
TV-Erfahrung hat Sven Post ebenfalls schon gemacht: Zum Beispiel in der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“. „Immer mal wieder“ macht er was für das Kom(m)ödchen in Düsseldorf und er hat die Regie für das „Highschool-Musical“, das im September im Rahmen der Neusser Musicalwochen zu sehen sein wird, übernommen. Sven Post hat also genug zu tun — von wegen brotlose Kunst. „Für Hobbys bleibt da kaum Zeit“, erklärt der Fan von Fortuna Düsseldorf.
Ob er im nächsten Jahr in Neersen wieder mit dabei sein wird? Der 48-Jährige gibt eine deutliche Antwort: „Ich hoffe — an mir soll’s nicht liegen.“