Eine fast perfekte Vorstellung
Rebekka Hänisch aus Willich überraschte beim Voltigieren. Mit ihren Freundinnen wurde sie bei der DM Vierte.
Willich/Meerbusch. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn sich plötzlich Träume erfüllen, die man gar nicht hatte. So erging es dem S-Team des Voltigierzentrums Meerbusch (VZM) bei den Deutschen Meisterschaften in Elmshorn, wo es sensationell den vierten Platz belegte. Nicht nur bei den Trainerinnen aus Willich herrscht nun Freude pur.
Als Ziel hatten sich die 17-jährige Rebekka Hänisch aus Willich und ihre Freundinnen Nina Kamp, Anne und Ina Schultze (alle aus Kaarst), Selda Pascha (aus Düsseldorf) und Luana Thämmig (aus Rheurdt) gesetzt, das Finale der 15 besten Gruppen zu erreichen. Doch schon im Pflichtdurchgang deutete sich an, dass mehr drin ist. Das Team konnte seine Trainingsleistungen voll abrufen und landete mit einer fast perfekten Vorstellung auf dem fünften Platz. Maßgeblichen Anteil daran hatte Fuchswallach Dainty Dancer an der Longe von Sophie Haselhoff, der während des gesamten Wettkampfs ruhig und gleichmäßig galoppierte und zu den besten Pferden des Turniers gehörte.
Nach der Pflicht stiegen die Erwartungen — und die Nervosität vor dem ersten Kürdurchgang. Doch bis auf kleinere Patzer lief der Vortrag zum Thema „Unterwasserwelt“ so souverän und überzeugend ab, dass die Richter das Team mit der hohen Wertnote von 8,1 belohnten und die Gruppe sogar noch einen Platz gutmachen konnte. Damit durften sie im Finale unmittelbar vor den Bundeskadergruppen einlaufen, die zu den besten Teams der Welt gehören. Davon zeigten sich die Meerbuscherinnen allerdings äußerlich unbeeindruckt und legten in der Abschlusskür noch ein Schippchen drauf: Mit der Note 8,2 konnten sie den vierten Platz halten und wurden für ihre sportlich anspruchsvolle, aber auch sympathische und harmonische Vorstellung mit sehr viel Applaus in der voll besetzten Halle belohnt.
Damit macht sich die behutsame und konsequente Aufbauarbeit der Willicher Trainerinnen Sophie Haselhoff und Anna Blum mit Dainty Dancer und den jungen Voltigiererinnen bezahlt. Das Team konnte sich in den letzten Jahren immer weiter steigern: Vom achten Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2016 über den Gewinn des Deutschen Voltigierpokals im vergangenen Jahr bis zum diesjährigen Rheinischen Meistertitel. Dann noch in der ersten Saison als S-Team den vierten Platz bei Deutschen Meisterschaften zu erobern, ist schon eine außergewöhnliche Leistung. Und mit Nachwuchspferd Quo Vadis und dem neu formierten Juniorteam ist bereits die nächste Gruppe „in Arbeit“. sah/red