Willicher Markt Der Markt wird zum Wohnzimmer
Einstimmig hat sich die Jury für den Entwurf des Büros KraftRaum ausgesprochen.
Willich. Das Krefelder Architektenbüro KraftRaum soll die Neugestaltung des Willicher Marktes vornehmen. Nach zweistündiger Diskussion hat eine elfköpfige Empfehlungskommission am späten Montagabend diese Entscheidung einstimmig getroffen. Die Entwürfe von vier Büros standen der Jury, der Mitglieder der Ratsfraktionen, Vertreter der Stadt und externe Experten angehörten, zur Auswahl.
Bevor das Gremium tagte, hatten die Architekten ihre Konzepte der Öffentlichkeit vorgestellt. Rund 90 Interessierte — unter ihnen zahlreiche Vertreter aus Politik und Vereinen — waren zur Präsentation ins Gebäude der Stadtwerke gekommen. René Rheims stellte den letztendlichen Siegerentwurf vor.
„Der Markt soll das Wohnzimmer der Stadt werden“, sagte der Landschaftsarchitekt: „Wir würden gerne einen Ort der Begegnung und der Aktivität, aber auch einen Ort der Ruhe schaffen.“
Zu Beginn der Arbeiten wollen die Krefelder Architekten den Marktplatz „bis auf ein paar Bäume leerräumen“. Insbesondere möchten sie bei der Gestaltung des autofreien Markts einige Veränderungen unmittelbar vor der Kirche vornehmen. Hier soll eine zwölf Meter lange Tafel, an der 40 Menschen Platz finden, errichtet werden. Außerdem sind zwei Baumgruppen, unter denen Bänke stehen, geplant.
Die Kugelahorne vor St. Katharina möchte das Büro KraftRaum fällen. An den Eingängen zum Markt und an seiner nördlichen Seite sind neue Bäume vorgesehen.
Ein neuer Bodenbelag ist ebenfalls beabsichtigt. KraftRaum schlägt beige Granitplatten vor. „Da es wenige Fugen gibt, sind sie besonders behinderten- und rollatorengerecht“, so Rheims.
Zentral auf dem Platz kann er sich ein ebenerdiges Wasserspiel vorstellen. Bei Großveranstaltungen könne dies ausgeschaltet werden. So wird die Vorgabe der Stadt erfüllt, dass genug Raum für den Wochenmarkt und das Schützenfest besteht.
Zentrale Bedeutung kommt beim Konzept von KraftRaum dem Hinzen-Haus zu. Ein Anbau für weitere Gastronomie ist vorgesehen. Nachts möchten die Architekten die Kirche und die Baumgruppen anstrahlen lassen.
Neben dem Markt haben sie sich mit den umliegenden Straßen beschäftigt. Sie können sich vorstellen auch hier alle Poller zu entfernen. Der Bodenbelag könne mit Granitplatten angeglichen werden. „Südlich der Kirche wollen wir den Platanenbestand ergänzen“, sagte Rheims. Die Parkplätze unter den Bäumen sollen Aufenthaltsmöglichkeiten weichen.
„Die Gliederung des Platzes hat uns letztendlich von KraftRaum überzeugt“, sagte der Willicher Stadtplaner Thomas Scholemann, der der Empfehlungskommission angehörte. Die Auswahl für die Jury dürfte schwierig gewesen sein, da die vier Konzepte große Ähnlichkeiten aufwiesen. Alle Büros sahen ein Wasserspiel, die nächtliche Beleuchtung von St. Katharina und neue Sitzmöglichkeiten vor.
Außerdem wollten alle Architekten neue Bäume pflanzen und die Kugelahorne vor der Kirche fällen lassen. Dieses Vorhaben stieß bei vielen Besuchern der Präsentation auf Kritik (die WZ berichtete).