Bauvorhaben Die Absicht, eine Mauer zu bauen

Von altbekannten Gesichtern, Regelungsbedarf und einem genervten Juristen am Landgericht.

Foto: Kurt Lübke

Willich/Tönisvorst. Lassen Sie uns mit einem Loch beginnen. Da wurde ja bekanntlich mitten in Vorst — gegenüber der Volksbank — eine Wohnanlage errichtet. Und die ist auch richtig schön geworden, sagen nicht nur die Einheimischen. Während der Bauarbeiten war ein größeres Stück der Mauer zur Straße abgerissen worden. Das sollte später wieder dichtgemacht werden, hieß es. Aus Gründen den Lärmschutzes. Jetzt scheinen sich die Bewohner aber mit mehr Lärm aber gleichzeitig auch mit mehr Aussicht arrangiert zu haben. Niemand hat mehr die Absicht, die Mauer zu errichten. Irgendwie wirkt es, als sei das Provisorium eine Dauerlösung.

Foto: Kurt Lübke

Ortwin Dühring ist wieder Mundart-Baas des Heimatbundes St.Tönis. Auf diese Neuigkeit wurde er nach eigenem Bekunden schon mehr als 30 Mal im Ort angesprochen. Und freute sich, immer zu bestätigen, dass er sich wieder um die heimische Mundart kümmern wird. So auf jeden Fall beim nächsten „Mönke voll Platt“, der beliebten Mundartveranstaltung des Heimatbundes in der Vorweihnachtszeit. Denn die Organisation für den Nikolaustag läuft schon, bestätigte Dühring. Und bestimmt wird er wieder mit einem eigenen Text das Programm bereichern.

Apropos Mundart: Die Verbindung der Anrather Historie mit „Anröthsch Platt“ ist das Ziel einer Gästeführung der etwas anderen Art. Treffpunkt ist der Eingang zur Fußgängerzone an der Westseite der katholischen Kirche am Samstag, 15. August, um 15 Uhr. Bei einem gemütlichen, etwa anderthalb Stunden dauernden Spaziergang durch den Ort sollen die Teilnehmer ein paar interessante, mit einigen plattdeutschen Geschichten und Anekdoten gewürzte, Dinge über die Anrather Historie erfahren. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Bürgerverein Anrath lädt dazu ein.

Foto: Kurt Lübke

Die Leitungsebene des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis Viersen tagte jetzt in den neuen Räumlichkeiten der Begegnungsstätte Anrath. „Ein besserer Ort hätte für den DRK-Kreisausschuss nicht gewählt werden können“, freute sich Willichs 1. stellvertretender Bürgermeister Guido Görtz zu Beginn der Beratungen. Zur Erinnerung: Der DRK-Kreisverband hatte jüngst die Trägerschaft für die Begegnungsstätte im Anrather Zentrum übernommen. Nach einem kurzen Rundgang lobte der DRK-Kreisvorsitzende, Landrat Peter Ottmann, die sehr gute Zusammenarbeit zwischen DRK und Stadt Willich. Guido Görtz, zugleich auch DRK-Chef in Willich, versprach den Dank so weiterzugeben. Neben den umfangreichen Angeboten der Begegnungsstätte Anrath standen auch die Mehrgenerationen-Konzepte des DRK im Mittelpunkt der Diskussion.

Nach außen hin ist’s ruhig, Im Inneren wird bei der Tönisvorster CDU eifrig der Hörer geschwungen. Die Partei sucht bekanntlich einen Nachfolger auf dem Chefsessel. Den hat Michael Schütte, amtierender Vorsitzender bekanntlich zur Verfügung gestellt. Da bekam doch kürzlich ein „alter Bekannter“ einen Anruf: Jörg Geulmann, der die Partei bereits einmal geführt hat, wurde gefragt, ob er’s nicht machen will. Jetzt hat Geulmann bekanntlich einen Beigeordneten-Job in Neukirchen-Vluyn, zum anderen wohnt er mittlerweile in Krefeld-Inrath, wo er sich sehr wohlfühlt. Da kann es wohl kaum verwundern, dass es ihn nicht wirklich nach Tönisvorst zurückzog, oder?

Dass in Deutschland, und nicht nur hier, alles geregelt ist, wissen wir. Und dass Architekten an sehr vieles denken müssen, auch. Aber es gibt Dinge, die setzen auch gestandene Fachleute in Erstaunen. So zum Beispiel Olaf Haagen. Das ist der Architekt, der für den Umbau des früheren Daihatsu-Geländes an der Industriestraße in St. Tönis zuständig ist. Er wurde doch tatsächlich angerufen und gefragt, ob er dran gedacht habe, dass die Toiletten nicht nach Mekka zeigen dürfen. „Ich hatte das für einen gelungenen Scherz gehalten“, sagt der Krefelder. Er recherchierte im Internet und fand heraus: Es stimmt! Was dann aber auch kein Problem war, die sanitären Anlagen sind anderweitig ausgerichtet.

Der Startschuss war bereits am Freitag gefallen. Da war die Inline-Skater-Tour durch Nordrhein-Westfalen losgegangen. Am Sonntag hieß es: 80 Kilometer freie Bahn für die Strecke von Erkelenz nach Tönisvorst. Am Nachmittag erreichte der Tross dann die Apfelstadt. Und Besucher wie Teilnehmer freuten sich über die richtig gute Stimmung.

Zum Abschluss noch ein paar Sätze über den Einradfahrer, der nicht nach Willich kam. Dabei handelt es sich nicht um das neueste Werk von Jonas Jonasson, sondern um einen kurzfristig abgesagten Termin von Jörn Dreuw (45), ehemaliger Online-Redakteur für den „Focus“. Der rollt seit Mai als „Spenden-Butler“ im Frack und mit weißen Handschuhen auf einem Elektro-Einrad durch Deutschland, um Erdbebenopfer in Nepal zu unterstützen. Im Rahmen dieser Tour wollte er diese Woche auch nach Willich kommen. Doch dann änderte er kurzfristig die Route und fuhr lieber durch Krefeld. Schade.

Das war schon das Bohren dicker Bretter, das der Vorsitzende Richter im Streit zwischen dem Käufer der Druckerei Stammes und dem Noch-Pächter zu bewerkstelligen hatte. Beide Parteien neigten sehr heftig dazu, sich an kleineren Dingen festzuhalten. Etwa an der Frage, ob Leuchtreklame angebracht werden dürfe. Bis es Richter Christopher Wietz zu bunt wurde. „Wenn Sie wollen, können wir uns außergerichtlich hier treffen und über jedes einzelne Werbeschild sprechen“, bot er nicht ganz ernst gemeint an. Ernster war ihm schon folgende Frage: „Wir reden hier über einen Wert von 240 000 Euro und sie halten sich an Werbetafeln auf. Was sind sie eigentlich? Kaufleute?“