Hilfsprojekt Schiefbahn Lepra-Hilfe in Schiefbahn startet zwei Wasserprojekte

Schiefbahn · In Kenia und Äthiopien sollen die Menschen mit sauberem Wasser versorgt werden. Das hilft gegen die Krankheit, soll aber vor allem die Lebensumstände verbessern.

Remy Rousselot bei der Arbeit in Ostindien: Die Krankheit ist nicht mehr der einzige Gegenstand des Vereins.

Foto: Leprahilfe Schiefbahn

(svs) Die Lepra-Hilfe Schiefbahn ist seit rund 60 Jahren im Bereich der Entwicklungshilfe aktiv. Ging es anfangs tatsächlich hauptsächlich um die Bekämpfung der Krankheit, die vor allem im Mittelalter für Schrecken sorgte, haben sich die Aktivitäten heute deutlich ausgeweitet. „Wir haben aktuell viele Projekte im Bereich der Wasserversorgung. So initiieren wir gerade ein Projekt in Kenia, bei dem Regenwasser auf Dächern in großen Kanistern aufgefangen wird. Ein zweites ist ein Brunnenbauprojekt in einem Dort in Äthiopien“, erzählt die Geschäftsführerin der Leprahilfe, Anja Tams.

Das sei intuitiv nicht unbedingt dem Bereich Lepra zuzuordnen. „Aber unser Verein hat sich in den vergangenen Jahren auch mehr zu einer Hilfsorganisation entwickelt, die ganz generell Menschen überall in der Welt unterstützt. Außerdem ist Lepra eine Krankheit, die ganz besonders auf geschwächte Menschen überspringt“, erzählt sie.

So habe der Verein mit einem der berühmtesten Lepra-Mediziner in Indien viel Kontakt. „Er behandelt die Menschen ohne Handschuhe und das, obwohl die Krankheit über Tröpfcheninfektion und Hautkontakt übertragen wird. Seine Aussage ist, dass er ein gutes Immunsystem hat und damit eine geringe Gefahr habe, sich zu infizieren“, sagt sie weiter. Einer der häufigsten Gründe für ein geschwächtes Immunsystem sei aber eben zu wenig oder verunreinigtes Wasser.

Rund 100 000 Menschen pro Jahr infizieren sich mit Lepra

„Das ist aber nicht der Hauptgrund, warum wir uns hier engagieren. Lepra ist, wenn sie auch immer noch sehr viel verbreiteter ist, als überall behauptet – die WHO spricht von rund 100 000 Neuinfektionen weltweit pro Jahr – gerade in der Wahrnehmung eher auf dem Rückzug. So haben wir unseren Fokus schon lange darauf gelegt, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern“, erläutert Tams.

Gerade in der Wasserversorgung gingen die Probleme oft tiefer. „Folgeerkrankungen sind das eine. Das Andere sind gefährliche Tiere an und in den Wasserstellen – von Schlangen über Krokodile bis zu Flusspferden oder Raubkatzen. Hinzu kommt: Zum Wasserholen werden meist die Kinder geschickt. Die können aber nicht in die Schule gehen, wenn sie zehn oder 20 Kilometer zum Wasserholen laufen müssen. Damit geht ihnen die Bildung und damit die Zukunftschancen verloren. Wasser ist also ein ganz zentraler Punkt für die Entwicklung der Länder“, betont sie.

Die Leprahilfe werde daher weiterhin dieses Thema sehr prominent behandeln und ihren Teil dazu beitragen, die Versorgung der Menschen in armen Regionen mit Trinkwasser sicherzustellen. Wer dabei helfen möchte, findet Spendenmöglichkeiten unter: