Die Not ist groß, aber Spenden bleiben aus

Am Mittwoch verlässt eine Lieferung mit 1,5 Tonnen an Medikamenten Vorst. Ziel sind überschwemmte Gebiete in Serbien und Bosnien.

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Vorst. „So viele Menschen in Bosnien und Serbien, vor allem in den ländlichen Regionen, die überflutet worden sind, stehen vor dem Nichts. Sie sind in ihren Dörfern abgeschnitten, haben kein sauberes Trinkwasser.

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Felder und Äcker, die Grundlage ihrer Landwirtschaft, sind vorerst nicht mehr zu bewirtschaften, weil giftiger Schlamm sie zudeckt.“ Susanne Haacker, Pressesprecherin des Medikamentenhilfswerks „action medeor“ in Vorst, ist es von Berufs wegen gewohnt, über Katastrophengebiete aus aller Welt zu berichten, in denen die Hilfe von medeor dringend benötigt wird.

Die aktuelle Notlage in den beiden europäischen Ländern scheint ihr aber bei aller Professionalität zuzusetzen. „Das Elend ist so nah. Aber es kommen kaum Spenden an“, sagt sie und kurbelt noch einmal die Hilfs- und Spendenkampagne des Hauses an.

medeor-Partner, die sich in dem überschwemmten Balkangebiet aufhalten, berichten, dass es vielen betroffenen Menschen an allem fehlt. In der bosnischen Stadt Orasje werden in einer Schule, die zur Notunterkunft umfunktioniert worden ist, 250 schwer Kranke und Verletzte versorgt, sagt Haacker.

Eine Ärztin aus Sarajewo kümmere sich mit Medizinstudenten um die Patienten. Der Hilferuf der Medizinerin vor Ort ist an medeor weitergeleitet worden: „Wir brauchen dringend Medikamente, sonst sterben uns die Menschen unter den Händen weg.“

Eine 3,7 Tonnen schwere Lieferung mit Medikamenten ist bereits für Gesundheitseinrichtungen verschiedener Städte in Bosnien und Serbien auf den Weg gebracht worden. Am Mittwoch verlassen 1,5 Tonnen Medikamente das Lager in Vorst.