Die Schützen-Jugend gibt den Ton an
In Neersen trotzte das Königspaar dem Wetter. Die Samstagsparade wurde bei Starkregen kurzerhand ins Zelt verlegt.
Neersen. Neersen ist noch nie von einem jüngeren König regiert worden als jetzt von dem 23-jährigen Simon Höpfner. Schützenkönigin Vivian Soulis (18) ist ein Jahr jünger als Jungschützenkönigin Lena Gillhaus. Dass die Jugend diesmal den Ton angibt, schien dem Schützenfest gut zu tun: Viele junge Besucher trugen dazu bei, dass Festzelt und Schützenplatz gut besucht waren.
Zum Auftakt, dem Booster-Konzert am Freitag, kamen ungefähr 700 Besucher — deutlich mehr als in den Vorjahren. Zu den kleineren und größeren Katastrophen gehörten das teilweise sehr schlechte Wetter und der Zusammenbruch der imposanten Königsburg.
Am Freitag gab es zwei außergewöhnliche Programmpunkte: Im Festzelt wurde die Begegnung Deutschland gegen Frankreich übertragen. Im Rahmen der anschließenden Serenade wurde Kinderkönigin Lisa Stolarski gekrönt. Es war eine der ersten offiziellen Amtshandlungen des stellvertretenden Bürgermeisters Markus Gather. „Das hat er gut gemacht“, war später die einhelligen Meinung im Publikum. Lisa hatte krankheitsbedingt nicht im Rahmen des Kinderfestes gekrönt werden können.
Im Schlossinnenhof wurde das Publikum vom MGV Liederkranz Neuwerk unterhalten — hier singt Ehrenpräsident Manfred Gumbinger mit, der auch mit dem Posaunencorps der Emmauskirchengemeinde auftrat — und vom Männergesangverein Orpheus Anrath: Dieser Chor gestaltete am Sonntag auch die Schützenmesse mit. Der Kontakt war durch Minister Josef Schmidt zustande gekommen, einem langjährigen Orpheus-Sänger.
Am Samstag lief nicht alles rund: Die Königsburg in XXL, sehr sorgfältig und aufwändig errichtet, stürzte ein. Schützenkönig Simon Höpfner ließ sich dadurch die gute Laune nicht vermiesen. Was seine Laune wieder in hob: „Auf Anhieb waren drei Dutzend Schützen bereit, die Burg wieder aufzubauen.“
Während Präsident Robert Brintrup den leichten Regen am Freitag noch als willkommene Entstaubungsaktion begrüßte, regnete es am Samstag so stark, dass die Schützen und Musiker total nass wurden, obwohl die Parade vorzeitig beendet wurde und sich das Regiment ins Zelt zurückzog. Das Königshaus hatte sich mit Regenschirmen vor dem Wolkenbruch geschützt.
Im Zelt machte die Party-Band „California Blue“ einen guten Job. Zu 400 eigenen Schützen kamen am Sonntag 100 Gastmarschierer und die Musik — insgesamt also wieder ein stattliches Regiment. Am Sonntag war offiziell noch nichts darüber bekannt, ob am Montag jemand auf den Königsvogel schießen wird. Gegen 15.30 Uhr geht es los.