Himmelsgucker-Bänke mit freiem Blick auf den See

Die Firma Cemex hat 30 000 Euro in einen neuen Rastplatz am Kies-See investiert.

Foto: Lübke

Vorst. Das Wolkenlos-Sonne-pur-Wetter von Freitagvormittag hätte himmlischer nicht sein können — angeknipst, um die einladenden drei Himmelsgucker-Bänke inklusive Seeblick ins rechte Licht zu rücken.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Am westlichen Ufer des Kies-Sees, in Höhe Graverdyk Hausnummer 7, hat die Firma Cemex in enger Abstimmung mit der Stadt Tönisvorst und dem Kreis Viersen einen Aussichtspunkt eingerichtet, der künftig jede Fahrradrast zur inneren Einkehr werden lässt. Man kann sich dort ausstrecken, Beine und Seele baumeln lassen, während man die Augen über den See gleiten lässt.

Wenn man die Ohren spitzt, kann man Haubentaucher zwitschern und Maschinen vom nahen Kies- und Sandabbaus summen hören. Für beide Geräusche — im Westen und im Osten der Wasserfläche — ist Cemex verantwortlich. Die Firma baut bis 2048 Kies und Sand am Standort Graverdyk ab. 2013 hatten sie die 51 Hektar große Osterweiterung gefeiert.

Für den 27 Hektar großen Bereich im Westen, auf den man nun von den Himmelsguckerbänken schauen kann, ist der Abbau seit zwei Jahren beendet. Dort sind die Rekultivierungsmaßnahmen von Cemex weithin sichtbar. Heimische Gehölze wie Schwarz- und Weißdorn, Wildrose, Hartriegel und Schneeball begrünen die Ufer und Landzungen, grenzen die Wasserfläche vom laufenden Abbau-Betrieb ab.

Andreas Richter, Projektleiter bei der Firma Cemex, freut sich, dass der beruhigte Bereich ausschließlich Natur- und Artenschutz gewidmet bleibt. Der Mensch hat sich hier zurückzuhalten. „Das Areal ist deshalb zweifach eingezäunt. Baden verboten.“ Das wäre auch lebensgefährlich, denn die Böschungsneigung ist viel zu steil. Stattdessen gilt am Aussichtspunkt mit drei Bänken unter fünf Eichen: „Natur beobachten und genießen.“

Bade-, Ruder- und Segelspaß sind Visionen, die in fünf bis zehn Jahren für den 23 Hektar großen Bereich in Gewässermitte Wirklichkeit werden könnten. Auf ein Häuschen mit Seeblick in Tönisvorst wird man wohl bis zur Jahrhundert-Mitte warten müssen. Bis dahin werden aber schon zig Generationen von Haubentauchern und Regenpfeifern ihr Nest am Graverdyk gebaut haben.