Einkaufen in Anrath Stadt Willich hat keine Einwände gegen Netto in Vorst

Anrath/Vorst. · Der Discounter habe auf Anrath keine Auswirkungen, heißt es in der Begründung der Verwaltung.

Wo zurzeit noch dieser leerstehende Hof in Vorst steht, soll ein Discounter errichtet werden.

Foto: Heribert Brinkmann

Die Stadt Willich hat keine Bedenken gegen die Ansiedlung eines Netto-Marktes mit Back-Shop im Tönisvorster Stadtteil Vorst am Standort Anrather Straße/Am Neuenhaushof. Im Rahmen der Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans war die Stadt Willich um eine Stellungnahme gebeten worden.

„Da die Planungen der Stadt Tönisvorst die Realisierung des Lebensmittel-Discountmarktes Netto beabsichtigen und in Anrath ebenfalls ein Netto-Markt sowie der Discounter Aldi angesiedelt sind, sind keine erheblichen, über Einzelfälle hinausgehende Kaufkraftverluste zu erwarten“, schreibt die Willicher Stadtverwaltung. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Neuansiedlung eines Vollsortimenters in Anrath könne die Wirkung eines Netto-Marktes in Vorst vernachlässigt werden.

Analyse beruhte zum Teil
auf veralteten Daten

Auch das von der Stadt Tönisvorst mit einer Verträglichkeitsanalyse beauftragte Büro „futura consult“ kommt zu dem Ergebnis, dass für die Versorgungsfunktion Anraths kein Funktionsverlust zu befürchten sei, wenn ein Netto-Markt in Vorst in der geplanten Weise realisiert wird. Diesem Ergebnis stimmt die Stadt Willich zu. Und das, obwohl sich das Büro „futura consult“ bei seinen Aussagen zum Stadtteil Anrath teilweise auf veraltete Daten gestützt hat. So wurde beispielsweise angenommen, dass der Lebensmittel-Vollsortimenter „Kaiser’s“ noch in Anrath ansässig sei. Dabei befindet sich dort inzwischen ein Netto-Discounter.

Der Willicher Politik wird die Stellungnahme der Stadt in der Planungsausschusssitzung am kommenden Dienstag zur Kenntnis gegeben. In derselben Sitzung wird es auch um die Ansiedlung eines Vollsortimenters in Anrath gehen, um die sich Verwaltung und Politik bemühen, seit „Kaiser’s“ in Anrath geschlossen hat und es dort nur noch Discounter gibt. Die Willicher FDP hat den Antrag gestellt, dass sich der Ausschuss offiziell für die Ansiedlung eines Vollsortimenters an der Raiffeisenstraße ausspricht und der städtische Parkplatz zur Verfügung gestellt wird. Das Gelände soll von einer privaten Gesellschaft entwickelt werden.

Bereits im Planungsausschuss Ende November wurde die Ansiedlung eines Lebensmittel-Vollsortimenters in Anrath diskutiert, aber keine Empfehlung ausgesprochen. Stattdessen wurde die Beratung in die Ratssitzung am 4. Dezember verschoben. In dieser legte die Stadtverwaltung eine Entwicklungsvereinbarung mit einer privaten Immobilienentwicklungsgesellschaft vor und schlug die städtische Parkplatzfläche an der Raiffeisenstraße als Plangebiet vor. Die CDU-Fraktion, die schon vor Monaten den Parkplatz als Standort ins Gespräch gebracht hatte, beantragte in der Ratssitzung die Vertagung des Themas auf den Planungsausschuss am Dienstag – „so dass die erarbeitete Entwicklungsvereinbarung nicht genehmigt wurde“, so die Verwaltung. msc