Helfer suchen Helfer Rotes Kreuz: Helfer suchen Helfer
Tönisvorst · Das DRK in Vorst und St. Tönis ist eine Marke. Trotzdem fehlen ehrenamtliche Mitarbeiter. Der Ortsverein hat online einen Appel veröffentlicht.
Am 21. April postete der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes Tönisvorst auf seiner Facebookseite: „Morgen werden unsere Helfer, mit Unterstützung aus Willich, den Apfelblütenlauf sanitätsdienstlich betreuen. Wir wünschen allen Besuchern, Läuferinnen und Läufern einen erfolgreichen Tag. Uns findet Ihr direkt an der Start/Ziel-Linie. Eure Bereitschaft aus Tönisvorst.“
Jeder in der Stadt weiß, wie gut der Apfelblütenlauf ankommt. Welche Werbung er für die Stadt darstellt. Wie viele Läufer diesen Wettbewerb in der Huverheide lieben. Ohne die Helfer wäre die Veranstaltung nicht durchführbar. Und viele weitere auch nicht.
Aber wer in Tönisvorst weiß, wie es um das DRK in Vorst und St. Tönis bestellt ist? In dieser Woche meldete sich die Bereitschaftsleitung des Ortsvereins mit einem Schreiben zur aktuellen Situation. Die ist prekär: Den Helfern fehlen Helfer.
„Wir schrumpfen! Das soll heißen, wir haben zu viele Aufgaben, die erledigt werden müssen, und die einfach auf zu wenige Schultern verteilt sind.“ Solch eine Situation könne man kurzzeitig kompensieren, „jedoch ist diese Situation in den letzten fünf Jahren so rasant auf uns hereingebrochen, dass wir an einen Punkt angekommen sind, wo wir uns die Frage stellen müssen, was kann in Zukunft noch geschafft werden?“
Kann das DRK seine Aufgaben nicht mehr erfüllen, besteht die Gefahr, das Sportangebote gekürzt und Schwimmkurse nicht mehr möglich sind, kirchliche Events nicht mehr stattfinden und „Sanitätsdienste, Verpflegungseinsätze, bis hin zum Einsatz im Katastrophenfall nicht mehr adäquat betreut werden können“.
Die Situation betrifft nicht nur das DRK. „Alle ehrenamtlich tätigen Vereine haben Probleme Helfer zu gewinnen.“ Ratlosigkeit, fast Resignation lässt sich aus den Zeilen lesen: „Jeder Helfer in unserem Ortsverein ist ehrenamtlich tätig. Hauptamtliche Kräfte haben wir in den Ortsvereinen nicht.“ Mit den sogenannten „Werbern“, die einmal im Jahr durch den Ort ziehen um Mitgliedschaften zu sammeln, habe der Ortsverein rein gar nichts zu tun. Einen Vorteil habe man dadurch nicht.
Bürgermeister und DRK-Vorsitzender Thomas Goßen weiß um die Situation. Die Zahl der Helfer sei stabil. „Aber rechnen Sie einmal 4000 Einsatzstunden im Jahr hoch und auf diese Personenzahl um. Wir sind alle Ehrenamtler!“ Das DRK werde als starke Marke und als Dienstleister wahrgenommen. „Aber wir werden nicht bezahlt“, so Goßen. „Das DRK lebt von der Zeitspende der
Menschen.“
Man arbeite daran, aktiv auf neue Kräfte zuzugehen. Die Ausbildung im Ehrenamt soll an die heutigen Bedingungen angepasst und „deutlich verschlankt“ werden, so Goßen.
Der Tönisvorster Ortsverband setzt an den Schluss seines Schreibens einen Appell: „Auch wenn jeder sein alltägliches Päckchen zu tragen hat, bleibt ein Teil unserer Gesellschaft. Macht mit und unterstützt das Ehrenamt. Wir brauchen Euch, genauso, wie Ihr uns braucht! Eure Bereitschaftsleitung des DRK Ortsverein Tönisvorst.“
Auf das Schreiben hin haben sich einige Interessierte gemeldet, hakten nach, um welche Tätigkeiten es sich handelt. Stefan Dülk verwies auf vielfältige Tätigkeiten im Ortsverein. Auf die klassischen Einsätze im Sanitätsdienst und seltener auf die Verpflegungsdienste. „Zu beiden bieten wir eine fundierte Ausbildung und Einarbeitung, so dass niemand Angst haben braucht, ins kalte Wasser zu fallen. Desweiteren haben wir auch unseren sogenannten Materialdienst, wir verleihen Zelte, Tische und Bänke, sowie einen Kühlanhänger und ein Geschirrmobile. Hier wird auch gerne eine helfende Hand gebraucht. All unser Material und die Fahrzeuge, sowie unser DRK Heim und die Fahrzeughalle möchte ebenfalls gewartet und instand gehalten werden. Der zeitliche Aufwand richtet sich in der Regel nach der Anzahl der Helfer und der Zeit, welche man zur Verfügung hat. Im Grunde sind es von Alltagsaufgaben bis hin zu den spezifischen Diensten, welche die DRK-Arbeit so interessant machen.“
Es gehe selten ohne ein starkes, flexibles Team, das mit anpackt, so Stefan Dülk. Kriterien fürs Mitmachen seien: Freude, anderen helfen zu wollen. Offen sein für die Arbeit im DRK. Mindestalter: 17 oder 18 Jahre.
Wer Interesse hat und den Tönisvorster Ortsverein künftig unterstützen möchte, kann eine Email an folgende Adresse schreiben: