Ehrenamt: Ein Preis für die Packfrauen
Vorster Pfarre zeichnet Ehrenamtlerinnen aus.
Vorst. Während ihres Neujahrsempfangs im Haus Vorst hat die katholische Pfarrgemeinde den Packfrauen der Rumänienhilfe für ihre langjährige und gemeinnützige Arbeit den Godehard-Preis verliehen. „Seehofer würde zu Rumänen wohl sagen: Bleibt kürzer und arbeitet mehr. Unsere Preisträgerinnen halten es mit dem Gegenteil und helfen den Rumänen“, unkte der Ehrenvorsitzende der Kolpingsfamilie Vorst Jakob van Heesch, als er zur Laudatio für die fünf Packerinnen von der Süchtelner Straße ausholte.
Bärbel Hauser, Gertrud Krause, Gertrud Taube, Christine Brachmann und Bozena Bukato treffen sich jeden Montagvormittag, um mindestens drei Stunden lang Pakete mit Kleidung und anderen Hilfsgütern zu packen und zu verschicken. Die Spenden werden ihnen von Tönisvorster Vereinen und Privatmännern zugetragen.
Als Partner in Rumänien fungiert ein Kloster. Regelmäßig schicken die Schwestern von dort aus Bilder nach Vorst, um zu zeigen, dass die Hilfe auch ankommt. Nun könnten die Packfrauen auch mal ein Bild in die entgegengesetzte Richtung schicken: von der holzgeschnitzten St. Godehard-Figur, die ihnen die Pfarrgemeinde übergeben hat. „Die bekommt jetzt einen ganz besonderen Platz in unserem Packzimmer“, verriet die stolze Preisträgerin Christine Brachmann.
Die Ehrung der Frauen war der Höhepunkt des Neujahrsempfangs der Pfarre. Zuvor hatte Pfarrer Ludwig Kamm den ersten Sonntagsgottesdienst des Jahres gehalten. Es folgte eine feierliche Fahnenschau der Katholischen Frauengemeinschaft, der Kolpingsfamilie sowie der drei Schützenbruderschaften Kehner Junggesellen 1962, Bürger Junggesellen 1564 und St. Sebastianus 1444 in Richtung Haus Vorst. Die Fahnen wurden zuvor festlich in der Kirche geweiht, nachdem sie erstmals seit 1972 Ende vergangenen Jahres erneuert wurden.
Prominente Lokalgrößen aus Politik und Brauchtum schlossen sich dem Marsch zum Haus Vorst an, darunter Bürgermeister Thomas Goßen (CDU), das frisch inthronisierte Schützenkönigspaar Niklas Girthmühlen und Maria Reiners samt Ministerriege und der evangelische Pfarrer Bernd Pätzold. Bei Sekt, Orangensaft und Kaffee nutzten viele der 200 Anwesenden die Gelegenheit, sich nach den Festtagen und dem Jahreswechsel mal wieder auszutauschen.