Blick zurück und nach vorne
Den einen oder anderen Fehler hat es 2013 in der WZ gegeben. Wir geloben Besserung — und wagen kleine Prognosen für 2014.
Willich/Tönisvorst. Kurz vor Silvester kommen wir gleich zu den Versprechen fürs nächste Jahr: Liebe Leser, wir werden alles geben, um 2014 eine möglichst fehlerfreie Zeitung zu machen. Dass dies nicht immer gelingt, haben wir vor knapp eineinhalb Wochen mal wieder bewiesen. Da berichteten wir über das Weihnachtssingen mit der WZ in der St. Töniser Hochstraße. Und dabei kamen auch Teilnehmer zu Wort. So zum Beispiel Josefine Zöhren, deren Name prompt falsch geschrieben war. Wie falsch, das verraten wir an dieser Stelle nicht. Sicher ist nur: So, wie Sie ihn oben lesen, ist er richtig.
Das vergangene Jahr war — auch das kommt immer wieder vor — eines mit vertanen Chancen. Das fiel dem Stadtflüsterer auf, als er sich in den letzten Wochen mal häufiger im benachbarten Kreis Heinsberg oder auch im Jülicher Land herumtrieb. Dabei fiel ihm auf, dass dort bereits eine ganze Reihe von Autos mit den altenKennzeichen (ERK, GK, JÜL) herumfahren. Diese Chance hat jemand, der im Kreis Viersen wohnt, nicht. Es gab natürlich tausend gute Gründe, warum das ausgerechnet hier nicht ging, auch wieder mit KK unterwegs zu sein. Aber unterm Strich gibt’s die Erkenntnis: eine vertane Chance.
Sehr erfolgreich sind im zu Ende gehenden Jahr die Jubiläums-Schlossfestspiele in Neersen über die Bühne gegangen. Zwar gab es auch kleine Misserfolge (bei der groß angekündigten Schaufenster-Aktion hätte man sich zum Beispiel mehr Teilnehmer gewünscht), aber sonst lief alles wie am Schnürchen. Im nächsten Sommer kämpft Intendantin Astrid Jacob unter anderem mit dem Stück „Ganze Kerle“ gegen die Konkurrenz durch die Fußball-WM der Männer. Und dann gibt’s erstmals einen Schwank in Neersen, nämlich „Opa wird verkauft“. Den Titel hat Jacob übrigens leicht modernisiert: „Der verkaufte Großvater“ heißt das oft verfilmte Stück von Franz Streicher (eigentlich: Anton Hamik) im Original.
Vor lauter Feiertagen verliert man „zwischen den Jahren“ mal den Überblick. Daher hier ein kleiner Service der Redaktion: Heute ist Montag, 30. Dezember 2013. Wichtig für Marktbesucher: Die Wochenmärkte haben nach Neujahr wieder normal geöffnet. Vergangene Woche war der Willicher Markt auf den Montag verlegt worden. Ob mit Erfolg, sei dahingestellt: Als der WZ-Fotograf dort vorbeischaute, herrschte mäßiger Andrang.
Den Überblick hat auch der WZ-Redakteur verloren, der sich am vergangenen Samstag die Bildzeile zu einem Foto der Willicher Pfarrkirche St. Katharina erdacht hat. Die Kirche war als Spiegelung in einer Autoscheibe zu sehen. Was besagten Redakteur so sehr verwirrt hat, dass er in der Bild-Beschreibung das Hintzen-Haus kurzerhand auf die Kirchturmseite versetzt hat. Tatsächlich war auf dem Foto aber das Haus der früheren „Bertrams-Elly“ zu sehen. Heimatfreund Toni Werres hat darauf aufmerksam gemacht. Vielen Dank dafür!
Die Stadt Willich hat sich im zu Ende gehenden Jahr 2013 offenbar vergrößert. Es gibt nämlich einen neuen Stadtteil — zumindest, wenn man dem Schild an der Hausbroicher Straße in Anrath glaubt. In Großbuchstaben ist dort „Thees Dorf“ zu lesen. Um welche Dorfgröße es sich handelt, konnte auch mit Google noch nicht erkundet werden.
Wenden wir uns Dingen zu, die noch nicht eingetreten sind. Da träumte dem Stadtflüsterer doch, er sei nach der Kommunalwahl 2014 wach geworden und haben folgende Sitzverteilung für den Tönisvorster Stadtrat vorgefunden: zehn Sitze für die UWT, acht für die Grünen, sechs für die FDP und vier für die GUT. Was bedeuten würde: zusammen auf jeden Fall eine absolute Mehrheit. Wenn sie sich denn einig wären. Also geht viel Zeit für Gespräche drauf, es wird verhandelt, versprochen, verworfen. Bei der Umsetzung wäre es äußerst schwierig, etwas zu vereinbaren. Frage: Hätte sich gegenüber den jetzigen Verhältnissen eigentlich etwas geändert? Über einen anderen Wahlausgang will der Flüsterer in den nächsten Wochen nachdenken. Sie werden davon hören.
Erinnern wir uns nun noch einmal ein an Highlight des Jahres in St. Tönis: Wolfgang Niedecken kam im Herbst zu einem Wohnzimmerkonzert bei Familie Beckers an der Krefelder Straße. Beim Plaudern in der Küche kam auch das Thema Fußball und Niederrhein zur Sprache. „Hier sind doch nur Gladbach-Fans. Und die sollten sich freuen, wenn mein FC wieder in der Bundesliga ist. Sind sechs sichere Punkte.“ Auch wenn das Augenzwinkern deutlich sichtbar war — ganz unrecht hat er nicht. Deshalb meint der Stadtflüsterer auch, dass die Aufkleber mit dem verbretterten Dom, die in St.Tönis gehäuft an Laternenmasten zu sehen sind, nicht sein müssen: Sechs Punkte sollte man nicht verschmähen.
Zum Abschluss bleibt nur noch eine Sache zu sagen: Wir wünschen allen Freunden des Stadtflüsterers viel Glück und Gesundheit im nächsten Jahr. Und da wir erst vor wenigen Tagen in St. Tönis einem leibhaftigen Schornsteinfeger bei der Arbeit begegnet sind, kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen.