Ein schweres Erbe
„Es muss bezweifelt werden, dass der jetzige Vorsitzende dazu in der Lage sein wird, die Gräben zuzuschütten. Denn auch Michael Schütte geht aus der ganzen Sache schwer angeschlagen hervor.“ So kommentierte die WZ im Mai nach der CDU-Parteiversammlung wegen des „Falls Giesen“.
Dreieinhalb Wochen später stellt der Parteichef sein Amt zur Verfügung.
Schütte handelt damit konsequent. Denn immer deutlicher wurde in jüngster Zeit, dass der Druck auf ihn zu groß wurde. Unter dieser angespannten Situation musste auch seine Familie leiden. Die „familiären Gründe“ sind deshalb sicher nicht vorgeschoben — aber eben nur ein Teil der Wahrheit. Zu der auch die Tatsache gehört, dass sich der 34-Jährige nahtlos in die Reihe eher blasser Parteivorsitzenden eingereiht hat.
Wer wird ihm folgen? Erste Namen werden schon gehandelt, so die von Luise Fruhen, Christiane Tille-Gander, Thomas Kroschwald, Alexander Decher. Wer auch immer es wird: Leichter als sein Vorgänger wird sie oder er es nicht haben.