Eltern kämpfen für Hubertusschule
Gegen den Beschluss, in der alten Schiefbahner Schule 2014 nur eine Eingangsklasse zu bilden, gibt es Protest.
Schiefbahn. Die Hubertusschule ist mehr als 100 Jahre alt und damit eine der ältesten Schulen der Stadt. Sie verfügt über 13 Jahre Erfahrung mit dem gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern.
Doch ausgerechnet in dem Jahr, in dem die Landesregierung diese sogenannte Inklusion für alle Schulen gesetzlich beschlossen hat, könnte die Hubertusschule den Anschluss an die Zukunft verlieren.
So zumindest haben viele Eltern den einstimmigen Beschluss des Schulausschusses empfunden, in der Schule an der Schillerstraße im nächsten Jahr nur noch eine Eingangsklasse zu bilden.
„Der qualitativ hochwertige Unterricht bei uns muss auch im nächsten Jahr zweizügig fortgesetzt werden“, fordert Jan Nideggen. Er ist einer aus dem Kreis der Eltern, die sich kurzfristig zu einer „Initiative Hubertusschule“ zusammengeschlossen haben.
Ihr Ziel ist es, noch vor der entscheidenden Ratssitzung am 18. Dezember mit verschiedenen Aktionen Politik und Verwaltung von der Notwendigkeit einer Zweizügigkeit der Hubertusschule zu überzeugen. Ein entsprechender Bürgerantrag wird gerade vorbereitet.
Am Donnerstagmorgen hatten Nideggen und Gesine Adameck als Vertreter der Eltern schon einen Termin bei der zuständigen Beigeordneten Brigitte Schwerdtfeger. Mitgebracht hatten sie Zahlen, um ihre Forderung zu untermauern. Danach liegen an der Hubertusschule aktuell 30 offizielle Anmeldungen vor, eine weitere Anmeldung ist für Montag in Aussicht gestellt worden.
Laut Schulgesetz wäre damit so gerade die notwendige Anzahl von Schülern vorhanden, um zwei neue Klassen bilden zu können. Der Schulausschuss war in der vergangenen Woche noch von 29 Anmeldungen ausgegangen.
Die Zahl der neuen i-Dötzchen könnte sogar noch weiter steigen: Brigitte Schwerdtfeger sicherte zu, dass bis zur Ratssitzung weitere Anmeldungen angenommen werden. Die Fraktionsvorsitzenden habe sie darüber informiert. „Somit ist jeder weitere Schüler bei uns herzlich willkommen“, erklärte Nideggen dazu.
Notwendig ist die Zweizügigkeit aus Sicht der Eltern noch aus einem anderen Grund: Acht der bislang angemeldeten Kinder hätten einen erhöhten Förderbedarf. In nur einer Klasse sei eine so hohe Zahl sogenannter I-Kinder nicht unterzubringen, sagen die Eltern.
Diese Zahlen und die Tatsache, dass diese Kinder nicht nur aus Schiefbahn kommen, verdeutlichen aus Sicht von Nideggen, dass die Kompetenz der Hubertsschule beim gemeinsamen Unterricht von den Eltern anerkannt werde. Alles andere sei gegen das Wohl der Kinder. Das müsse den Ratsmitgliedern klar sein, bevor sie am 18. Dezember abstimmten.
Eine Schlüsselposition hat allerdings auch der Schulrat des Kreises Viersen. Nach Auskunft von Christian Pakusch (CDU), Vorsitzender des Schulausschusses, muss dieser sein Einverständnis zu Bildung einer 21. ersten Klasse in der Stadt Willich im nächsten Jahr geben.
Denn er sei auch derjenige, der die Lehrer entsprechend zuteilen müsse. „Haben wir aber klar mehr als 30 Schüler, geht wohl kein Weg an der Zweizügigkeit vorbei“, betont Pakusch: „Das Personalproblem muss dann der Schulrat lösen.“