Vorst Erst in der Nacht war die Luft rein
Der Großeinsatz bei der Fleischfabrik Abbelen dauerte fast zehn Stunden an. Als Ursache wurde ein defekter Ventilator bestätigt.
Vorst. Nochmal gutgegangen. Auf diese kurze Formel könnte man den Zwischenfall bei der Fleischfabrik Abbelen bringen. Dort war am Ostermontag Ammoniak ausgetreten und hatte einen Großeinsatz mit Feuerwehr, Kreis Viersen, Polizei und Rettungsdiensten ausgelöst. Erst in den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages konnten die Feuerwehrleute abziehen.
„Gegen 4.30 Uhr war die Schlacht geschlagen“, sagt Markus Hergett, Sprecher der Tönisvorster Feuerwehr. Fast zehn Stunden hatten er und seine Kollegen damit zu tun, für reine Luft zu sorgen. Mit großen Lüftern, die von der Umweltwache der Feuerwehr Düsseldorf beschafft worden waren, wurde die Halle „freigeblasen“. Das ging so lange, bis keine Belastung mehr gemessen wurde. „Dann konnten wir die Halle den Betreibern wieder übergeben“, erklärt Hergett.
Markus Hergett, Sprecher der Tönisvorster Feuerwehr
Die Produktion ruhte demzufolge bis 4.30 Uhr. Danach konnten sukzessive drei von vier Produktlinien wieder angefahren werden. Das bestätigte Fabrik-Chef Klaus Abbelen auf WZ-Nachfrage. Was die Ursachen für die Leckage angeht, hat sich der Verdacht vom Ostermontag bestätigt. Von einem defekten Ventilator hatte sich ein Propeller-Blatt gelöst und einen Froster beschädigt. „Die Unwucht hört man natürlich nicht, wenn niemand da ist“, so Abbelen.
Noch nicht beziffern kann er die Menge Fleisch, die vernichtet werden musste. „Eine genaue Tonnage haben wir noch nicht“, erklärt er. Deshalb könne er auch keine Schadenshöhe nennen. Ob das Ganze ein Versicherungsfall sei, müsse man sehen. „Das ist aber jetzt nicht vordringlich.“
Die betroffene Produktlinie werde noch bis morgen ausfallen. „Bis zum Wochenende werden wir den Ausfall aber aufholen“, verspricht Abbelen. Nach Freigabe der Halle musste die Fabrik auch niemand nach Hause schicken. „Es ist genug Arbeit da“, sagt der Firmenchef.
Klaus Abbelen, Chef der gleichnamigen Fleischfabrik in Vorst.
Die Zusammenarbeit innerhalb der Feuerwehren lobt unterdessen Markus Hergett. Am Ostermontag ab 19 Uhr habe man nach und nach die Tönisvorster Wehrleute nach Hause schicken können. „Das diente natürlich auch dem sogenannten Grundschutz“, erklärt Hergett. Damit ist gemeint, dass die Wehrleute schließlich auch zu anderen Notfällen ausrücken müssen. Das sei während des Einsatzes dadurch sichergestellt gewesen, dass eine Drehleiter, ein Löschfahrzeug und ein Führungsauto vor Ort bereitgehalten worden waren. „Die wären dann von der Kempener Straße in Vorst angerückt“, so Hergett. Für die Einsatzkräfte aus Tönisvorst sei es ein unruhiges Wochenende gewesen. „So richtig viel mit Ostern war da nicht drin“, sagt der Sprecher. So hatte sich am Samstag in St. Tönis an der Mühlenstraße ein Großbrand ereignet.