Erste Schritte im Theater mit Peter Pan

Die „Kulturstrolche“ besuchten eine Aufführung von Peter Pan. Sie sollen so ans Theater herangeführt werden.

Neersen. „Versprecht mir, bleibt immer ein bisschen Kind.“ So verabschiedet sich Peter Pan von den Geschwistern Michael und Wendy von der Bühne bei der Aufführung der Schlossfestspiele in Neersen. Sofort strahlen die Augen der jungen Zuschauer. Sie können gar nicht genug bekommen von ihrer Heldenfigur Peter Pan, seinen Freunden und dem Bösewicht Käpt’n Hook. Lauter Applaus und „Zugabe“-Rufe lassen die Schauspieler erneut auf der Bühne erscheinen — und sie nehmen sich noch einmal Zeit, Fragen zu beantworten.

Unter den Kindern sind die „Kulturstrolche“ der Neersener Vinhoven-Grundschule. Dahinter verbirgt sich ein landesweites Projekt, das den Kindern die Kultur ihrer Stadt und weit über die Grenzen hinaus näher bringen soll. Besuche von Museen, Bibliotheken und auch Theaterstücken stehen auf dem Programm.

Sie sind vor allem neugierig, die Abläufe hinter der Bühne kennen zu lernen, aber auch private Informationen über die Akteure zu sammeln: Rollenverteilung. Wer ist wer? Wie klappen schnelle Rollenwechsel, wie die „Special-Effects“?

„Wieso konntet ihr fliegen?“ oder „Wie heißt ihr eigentlich in Wirklichkeit?“ sind beliebte Fragen. Bei der Beantwortung gehen die Schauspieler immer wieder auf die genaue Absprache untereinander, mit der Kostüm- und Maskencrew sowie den Helfern hinter der Bühne ein. Auch die regelmäßigen Proben und die Disziplin, die nötig sind, um ein erfolgreiches Theaterstück auf die Beine stellen zu können, kommen zur Sprache. Viel Info für die Kinder aber sie kommen auch ein Stück der Theaterwelt näher, ohne Traum und Phantasie von der Kinderwelt „Nimmerland“ völlig zu verlieren: Hier haben Kinder das Sagen, Freundschaft wird großgeschrieben, aufregende Abenteuer erlebt.

Betreut wurden die „Kulturstrolche“, die die zweite Klasse besuchen, von Theaterpädagogin Katharina Reiners. Die 24-Jährige stammt aus Anrath und hat ihren Bachelor in den Fächern „Darstellendes Spiel“ sowie „Germanistik“ absolviert. Sie kümmert sich hingebungsvoll um die Kleinen. „Durch Führungen kann man viele Sachen zeigen, die dem Zuschauer normalerweise verborgen bleiben.“ Reiners bietet an einigen Schulen Workshops an, bei denen junge Nachwuchskünstler ihr Talent erproben und durch Eigenpräsentation ihr Selbstbewusstsein stärken können.

Ein Ziel der jungen Frau ist es, Kindern einen Impuls und Rahmen zu vermitteln, um ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen, sie in ihre eigene Welt eintauchen zu lassen. Genau das ist es, was ihr an ihrem Beruf so gut gefällt, sich von dem Optimismus und der Unvoreingenommenheit der Kinder mitnehmen zu lassen — und sei es nach Nimmerland. Red