Es klemmt beim Umbau der Halle 18
Stahlwerkhalle wird in Wohn- und Gewerbebau umgewandelt.
Willich. Christian Paschertz geht in die Offensive: Bevor er „während des Schützenfestes 28 Mal die gleiche Frage beantworten muss“, äußerte er sich jetzt vor Ort über den Umbau der Halle 18 zu Wohn- und Gewerbezwecken. Der sei komplizierter als zunächst angenommen. Einfacher habe man sich auch die Zusammenarbeit mit dem Discounter Lidl vorgestellt, der dort 800 Quadratmeter Verkaufsfläche anmieten wird.
Paschertz wirkte aber alles andere als entmutigt: „Das ist ein supergeiles, Architekturpreis-verdächtiges Projekt.“ Und nebenbei eine ganz besondere Herausforderung für Bauleiter Christoph Wegner.
Die knapp 100 Parkplätze für Kunden von Lidl, dm und Bäckerei Stinges — diese Läden werden ins Erdgeschoss der 100 mal 27 Meter großen Halle ziehen — sind so gut wie fertiggestellt. Komplizierter ist der Rest.
Der Zustand der Außenmauern der rund 100 Jahre alten Halle ist schlechter als zunächst angenommen. Das wurde beim Ausbau berücksichtigt. Dieser erfolgt so, dass die Außenwände nicht belastet werden. So sehr sich das Erscheinungbild der Halle 18 noch ändern wird: Das Gerippe des Daches wird beinahe so bleiben, wie es derzeit ist.
Die Mietwohnungen, die sich über drei Geschosse erstrecken, bekommen Loggien und offene, begrünte Höfe. Der alte Kran wird in die neue Architektur einbezogen. Christian Paschertz weiß, dass diese attraktive, nicht alltägliche Bauweise ein Problem in sich birgt:
Es gilt auf jeden Fall zu verhindern, dass Regenwasser in die Geschäfte im Erdgeschoss durchsickert. „Mein Bauleiter Christoph Wegner traut sich zu, diese Problematik in den Griff zu kriegen“, erklärte Paschertz. Die Abdichtungsarbeiten werden noch drei bis vier Wochen dauern, dann kann mit dem Innenausbau begonnen werden.
Paschertz geht davon aus, dass die gewerblichen Mieter noch dieses Jahr einziehen können. Die Wohnungen werden im Frühjahr 2013 bezugsfertig sein. Wieviel Geld er denn in die Halle 18 investiere, wollte Jochen Kock, der Vorsitzende des Planungsausschusses, wissen. „Viel“, antwortete Christian Paschertz.
Ach ja, ebenfalls sollte man Paschertz beim Schützenfest nicht fragen, wann der Wasserturm im Stahlwerk Becker denn endlich saniert wird. „Damit beginnen wir nächstes Jahr, wenn alle Großprojekte abgearbeitet sind“, sagte der Investor.