Willich Falkner fasziniert die Kinder in Neersen
Kurzweilige Infos, Spiele, Musik und Trödel lockten Massen in den Schlosspark.
Neersen. 17 Grad und die Sonne ließ noch auf sich warten. Das waren am Sonntagmorgen zunächst nicht die allerbesten Rahmenbedingungen für das Fest des Kinderschutzbundes im Neersener Schlosspark. Aber die Besucher ließen sich dadurch nicht abhalten. Sie kamen in Scharen, staunten, hatten ihren Spaß.
Es war nicht ganz leicht, sich einen Überblick zu verschaffen. Das galt in besonderem Maße für den Kindertrödelmarkt rund ums Schloss. Mehr als 100 Anbieter boten alles feil, was im Kinderzimmer nicht mehr benötigt wird. Bianca Frank aus Krefeld ist Mutter von drei Söhnen — kein Wunder, dass ihr Stand einige Meter lang war. „Ich war schon öfter hier, es ist wie immer sehr schön“, sagte die Gelegenheits-Spielwaren- und Kinderbekleidungsverkäuferin.
Schon von weitem waren sie zu hören, Schreie von Kindern vor Begeisterung: Es ging los bei der Feuerwehr, die ihnen einen einmaligen Spritz-Spaß ermöglichte: Gegen den Feuerwehrschlauch ist Papas Gartenschlauch ein dickerer Strohhalm.
Die DLRG-Jugend hatte ein stattliches Kuchenbuffet aufgebaut. Eine Konkurrenz für das Kuchenzelt des Kinderschutzbundes als Veranstalter war das Angebot nicht, wie die lange Schlange Wartender dort bewies. Da jeder, der für fünf Euro einen Trödelstand gemietet hat, auch einen Kuchen mitbringen musste, stand fest, dass der Vorrat für alle reichen würde.
Kein Fest ohne Musik: Die Band „Breathe“ mit Julie Schriewer, Tim Stoppe und Janik Pütz übernahm diesen Part. Zum ersten Mal dabei: Der Falkner Peter Gasper, ein wahrlich uriger Typ, der aus dem Nähkästchen plauderte: „Die Belohnung mit Futter ist das A und O bei der Falknerei“, erklärte er und gab ein Beispiel: „Wenn mein Falke vier Kaninchen schlägt, überlasse ich ihm das vierte.“ Die „Häubchen“ würden den Tieren aufgesetzt, damit sie ihr Jagdrevier nicht zu weit ausdehnen.
Neben dieser Biologiestunde gab es weiteren naturwissenschaftlichen Unterricht: Thomas Prell-Holthausen, Leiter des Lise-Meitner-Gymnasiums, ließ Kinder raten, welche Wolle von welchem Tier stammt. Die Wolle konnte selbstverständlich angefasst werden. Lama, Schaf, Alpaca, Hund und Angoraziege standen zur Auswahl.
Schüler Niko Grischkat (17) zeigte, wie interessant Chemie sein kann: Er steckte eine Calzium-Brausetablette in ein Kunststoffröhrchen und legte es in Wasser: Nach wenigen Sekunden wurde das Röhrchen zum Geschoss. Beschaulicher ging es beim Stockbrot-Backen bei den Willicher Pfadfindern zu. Ralf Bingel hatte eine Kamellenschleuder gebastelt. Zum ersten Mal präsentierten sich Karnevalszugverein „Aach Blenge“ und Turnverein Anrath gemeinsam. Jennifer Koszlowski nahm das Kinderbewegungsabzeichen ab.