„Familie“ der Gesamtschule II verdoppelt sich bald
133 Anmeldungen stimmen die Chefs Eduardo Träger und Andrea Großkraumbach fröhlich.
Schiefbahn. „Wenn, dann bitte nur Galileo und nicht Galileo Galilei“, fleht Andrea Großkraumbach und lacht schallend. Die Frage danach, wann denn mit einer Änderung des sperrigen Namens „Städtische Gesamtschule Willich II“ zu rechnen sei, quittiert die stellvertretende Schulleiterin mit einer Mischung aus Vorfreude und amüsierter Sorge: „Galileo ist ein Vorschlag aus der Elternschaft, die sich für die zweite Gesamtschule eingesetzt hat. Er passt zu unserem naturwissenschaftlichen Profil, aber ich denke mit Schrecken daran, wie ich mich am Telefon melden müsste: „Galileo-Galilei-Gesamtschule, Großkraumbach, Guten Tag.“
Die Stimmung ist gut in der jüngsten Willicher Schule. Das erste Jahr liegt so gut wie hinter der — für eine weiterführende Schule — kleinen Gemeinschaft. Sie setzt sich aus dem 14-köpfigen Kollegium und 111 Schülern in vier fünften Klassen zusammen.
Leiter Eduardo Träger und seine Stellvertreterin Großkraumbach ziehen ein positives Fazit. Träger: „Wir haben uns von Anfang an ergänzt.“ Großkraumbach: „Es ist doch für jeden Lehrer ein Traum, eine neue Schule aktiv mitzugestalten.“
Mitgestalten — das ist auch ein Stichwort, das im Zusammenhang mit Eltern immer wieder fällt. „Ihr Engagement war von Anfang an außergewöhnlich, es hat nicht nachgelassen.“ In Kürze gebe es eine gemeinsame Streichaktion, Teile des Lehrerzimmers und der Flure werden gestrichen. Eltern leiten außerdem die Fußball- oder Koch-AG.
Beiden Chefs war und ist es auch wichtig, in der Stadt die Hand nach Kooperationspartnern auszustrecken. „Wir wollen uns einbringen.“ So wirkten ihre Fünftklässler beispielsweise bei der Revue der großen Schwester-Gesamtschule in Willich mit. Mit Grundschulen soll im nächsten Herbst ein Sommernachtstraum verwirklicht werden. Zu den direkten Nachbarn, der Willi-Graf-Realschule im selben Gebäude und zum St. Bernhard-Gymnasium nebenan gibt es gute Kontakte. Die Verpflegung der Gesamtschüler in der Mensa laufe reibungslos.
Zum kommenden Schuljahr wird sich die Gesamtschule II zahlenmäßig verdoppeln: Die jetzigen Fünfer, „die immer unsere Großen sein werden“, rücken in Stufe 6 und 133 neue Schüler werden in fünf Klassen unterrichtet. „Unsere Wunschzahl“, sagt Träger. Größer wird auch das Kollegium. 23 oder 24 Lehrkräfte werden es dann ab September sein.
Ihnen wird sicher der Name Galilei begegnen. Die Schüler sollen dazu noch befragt werden. Und dann muss der gemeinsame „Nenner“ durch die Ausschüsse. Die Politik sollte dabei an Frau Großkraumbach denken. . .