NRW Kinder haben Freude am Keschern

Neersen · An der Eva-Lorenz-Umweltstation im Neersener Schlosspark lockte das Wasser. Kinder der OGS der Vinhovenschule kescherten und bestimmten Teichlebewesen.

Monika Wagner leitet die Umweltstation und betreut das Ferienangebot.

Foto: Norbert Prümen

(tre) Die Aufregung bei Louis ist groß. Das Tier, das sich in seinem Sieb bewegt, welches der Neunjährige noch Sekunden vorher durch das Wasser im Teich hinter der Eva-Lorenz-Umweltstation gezogen hat, ist ihm unbekannt. „Das ist ein wirklich großes Exemplar eines Wasserskorpions“, klärt Monika Wagner auf. Die Leiterin der Umweltstation greift zu einem großen Becherglas, füllt es mit Wasser und setzt den Skorpion um. Vorsichtig wird der Becher mit der Lupe im Deckel von Kind zu Kind gereicht. Der aufgeregte Ruf von Louis nach Wagner hat nämlich fast jeden der zwölf Jungforscher angelockt.

„Ist das der Stachel?“, möchte Liv wissen und deutet auf den vermeintlichen Stachel, der in die Höhe ragt. Wagner verneint. Es handelt sich vielmehr um das Atemrohr des Tieres. Voller Aufmerksamkeit hören die Kinder zu, wie Wagner erklärt, dass der Wasserskorpion mit diesem Atemrohr Sauerstoff aus der Luft tankt. „Wenn man aufmerksam das Wasser beobachtet, kann man winzig kleine Luftblasen sehen, die vom Atemrohr des Wasserskorpions stammen“, informiert sie. Einen Stachel hat das Wasserlebewesen aber auch, und zwar im Miniformat zwischen den Greifzangen. Damit betäubt er seine Opfer, wobei er auch vor kleineren seiner Artgenossen nicht zurückschreckt.

Was alles in und an einem Teich lebt, steht an diesem Vormittag im Mittelpunkt. Im Rahmen der Angebote der Eva-Lorenz-Umweltstation sind die Drittklässler der OGS der Vinhovenschule zu Gast. Keschern sowie Tiere bestimmen und zuordnen sind Tätigkeiten, die die Kinder begeistern. Mit Keschern und Sieben ausgerüstet, geht es immer wieder an den Teich, um vorsichtig zu keschern und Gefundenes mit größter Sorgfalt entweder in das große Aquarium oder in Bechergläser zur Beobachtung zu setzen. Das Erstaunen, wie viele kleine Tiere in dem Lebensraum zu finden sind, ist groß. Molchlarven, Flohkrebse, Spitzschlammschnecken, Stichlinge, Wasserasseln, -läufer und -schnecken: Wagner informiert über jeden der Wasserbewohner ausführlich, bevor die Tiere wieder in ihren Lebensraum zurückdürfen. „Das ist total spannend“, findet Oskar. Eine Aussage, der alle zustimmen. Wie viel Wissen bei den Kindern ankommt, zeigt sich beim anschließenden Bestimmungsspiel. Auf vier großen Tafeln gilt es, die unterschiedlichen Tiere ihrem Lebensraum im und am Wasser zu zuordnen. Für die Wasserexperten kein Problem.