NRW Heiteres aus der Welt der Opern
Neersen · Fröhliches und Heiteres aus der Welt der Opern und Operetten hatten die Sängerinnen und Sänger der Deutschen Oper am Rhein im Repertoire. Mit den musikalischen Abenden enden traditionell die Neersener Schlossfestspiele.
Die Schlossfestspiele 2021 waren andere als die der vergangenen Jahre. Teilweise mit Mund-Nasen-Maske und immer mit Abstand konnten nur gut 12 000 Zuschauer das abwechslungsreiche und originelle Programm in diesem Jahr erleben. Aber die, die die begehrten Karten bekommen hatten und in den vergangenen zehn Wochen dabei sein konnten, waren begeistert und dankten es der Festspielleitung, dem Intendanten und den Darstellern mit viel Beifall und persönlichen Worten.
Vorstellungen im Ratssaal
waren schon lange ausverkauft
Eine langjährige Festspielbesucherin, die ungenannt bleiben möchte, kam am Samstag, beim ersten der beiden Opern- und Operettenabende, mit denen die Festspiele traditionell enden, auf die Bühne und übergab Intendant Jan Bodinus eine Rose. „Wie viele Aufführungen sind in diesem Jahr abgesagt worden, aber Sie, Herr Bodinus, haben unsere Festspiele nicht abgesagt“, dankte die Seniorin. Dass die Deutsche Oper am Rhein nun noch das Sahnehäubchen auf die Festspiele setzen könne, sei ganz wunderbar. Schon seit vielen Jahren kommen Musiker und Musikerinnen der Deutschen Oper am Rhein zum Finale der Schlossfestspiele nach Neersen. Die beiden Vorstellungen im Ratssaal waren auch in diesem Jahr lange im Vorfeld ausverkauft. „Traumschöne Reise mit Belcanto-Melodien“ lautete die Überschrift der Gala, deren Gesamtleitung wie jedes Jahr Kammersänger Stefan Heidemann übernommen hatte. Gemeinsam mit einer gut aufgelegten Elisabeth Kuhs moderierte er den Abend humorvoll und fachkundig. Ganz nebenbei ließ Heidemann seine große Kunst als Bariton anklingen, als er eine Gebrauchsanweisung so zum Besten gab, dass sie wie ein Wagner-Stück klang. Zum 16. Mal gaben Mitglieder des Ensembles der Deutschen Oper am Rhein den Schlossfestspielen ein klangvolles Finale. Es waren zwei Abende mit schönen Melodien, großen Gefühlen und den wunderbaren Stimmen von Sopran Geesche Bauer, Mezzosopran Valerie Eickhoff, Tenor Andrés Sulbarán und Bariton Dimitri Vargin. Am Flügel wurden sie von Patrick Chestnut begleitet.
Den Auftakt gaben Valeria Eickhoff, Andrés Sulbarán und Dimitri Vargin mit einem Part aus Rossinis „Barbier von Sevilla“. Mit der „Arie der Olympia“ von Jacques Offenbach glänzte Geesche Bauer, die die Gelegenheit nutze, das gesamte Repertoire ihrer voll ausgebildeten Stimme zur Geltung zu bringen. Ob als Solisten, im Trio, als vierstimmiger oder mit Heidemann auch mal als fünfstimmiger Chor, ob Rossini, Verdi, Donizetti oder Strauss – alle Töne saßen perfekt, und die Künstler zeigten ihr großartiges Können. Einzelne „Bravo“-Rufe und langanhaltender Beifall waren Belege dafür, wie gut die Gala wieder beim Publikum ankam. Selbst auf der kleinen Bühne im Ratssaal konnten sich die enorme Präsenz der Sängerinnen und Sänger, die kraftvollen, vielseitigen Stimmen und die lebendige Darstellung gut entfalten. Mal feurig, mal schmachtend, mal romantisch, mal schwungvoll, immer fröhlich und heiter gestalteten die Sängerinnen und Sänger einen würdigen Abschluss der Schlossfestspiele.