Ferienspaß Kinder werden in den Ferien kreativ
St. Tönis. · Der Tönisvorster Ferienspaß knackt in diesem Jahr eine Rekordmarke: 158 Kinder nutzen das Spiel- und Bastelangebot.
„Das geht aber gar nicht“, ruft Tanja Bruckes mit einem Augenzwinkern und schaut auf die Arme von Finn-Luca, die der Neunjährige gerade hat bemalen lassen. Auf beiden Unterarmen prangt das Logo des 1. FC Köln, das kann ein Borussia-Mönchengladbach-Fan nicht so einfach hinnehmen. Lacher auf beiden Seiten, als man sich kurz über seinen Lieblingsfußballverein austauscht. Fürs Lieblingstier hat sich hingegen Elea entschieden: Betreuerin Daria verschönert ihren Arm mit einer Katze samt Glitzer. „Glitzer ist in diesem Jahr der absolute Renner, ob beim Schminken oder Basteln“, sagt Bruckes, die mit ihrer Kollegin Eva Hachmann den Tönisvorster Ferienspaß leitet.
„Wir sind ein absolutes Glitzerland“, sagt Joshua, der allerdings gerade ohne Funkeln auskommt. Bügelperlen sind aktuell bei dem Neunjährigen angesagt. Mit akribischer Sorgfalt lässt er den Spruch „Best Dad & Mum“ auf seiner Steckplatte entstehen. Überhaupt sind der Kreativität beim Tönisvorster Ferienspaß keine Grenzen gesetzt. Das zeigen die vielen Dinge, die schon in den ersten Tagen entstanden sind. Auf den Tischen stehen bemalte Porzellanteller, es gibt Tontopf-Tiere, aus Modelliermasse haben die Kinder Figuren produziert, Wäscheklammertiere mit Glitzer grüßen, und an der Wand hängt eine ganze Galerie von bunten Papageien, die die Teilnehmer aus Papptellern, Federn und Farbe hergestellt haben.
Das Interesse an der
Ferienaktion nimmt zu
Der nunmehr sechste Ferienspaß, der über die letzten drei Ferienwochen geht, zieht die Kinder im Alter zwischen fünf und 13 Jahren an, und das mit steigender Tendenz. „Wir knacken in diesem Jahr in unserer dritten Ferienspielwoche, die die letzte der Sommerferien ist, zum ersten Mal die 100-Personen-Marke“, informiert Bruckes. Waren es in der ersten Woche 82 Kinder, kletterte die Zahl in der zweiten Woche auf 95 und erreicht in der dritten Woche mit 105 Kindern einen neuen Rekord. Insgesamt sind es 158 Kinder, die entweder für eine, zwei oder drei Wochen eingebucht sind. „Im vergangenen Jahr waren es 126 Kinder“, sagt Bruckes.
Das wöchentliche Angebot, das jeden Tag von 8 bis 16.30 Uhr läuft, kann dank der Förderung durch die Sparkassenstiftung mit einem wöchentlichen Preis von 58 Euro pro Kind sowie Ermäßigungen bei Geschwisterkindern niedrig gehalten werden. Wobei der Preis die Betreuung, das tägliche warme Mittagsessen und den wöchentlichen Ausflug beinhaltet. So ging es bereits ins Toverland und den Freizeitpark Schloss Beck. In der Abschlusswoche steht schließlich noch der Brüggener Natur- und Tierpark auf der Ausflugsliste.
„Unsere Förderung beträgt in diesem Jahr erneut 10 000 Euro. Die erfolgreiche Aktion ist inzwischen ein Markenzeichen der Apfelstadt geworden. Wer die Kinder hier erleben kann, sieht, dass der Beitrag der Sparkassenstiftung gut angelegtes Geld ist“, sagt Michael Rotthoff, Geschäftsführer der Tönisvorster Sparkassenstiftung.
Die Kinder springen auf einer Hüpfburg im Foyer der Schule
„Liebe Ferienkinder. Es ist Gruppenzeit. Wir gehen zum Mittagessen“, ertönt indes eine Stimme über die Lautsprecheranlage der Rupert-Neudeck-Gesamtschule, wo die Ferienaktion stattfindet. Das Toben auf der Hüpfburg, die aufgrund des Wetters im Schulfoyer aufgebaut wurde, stoppt ebenso wie das Pedalofahren und Tischtennisspielen. Aus den verschiedenen Bastel- und Spielräumen strömen die Kinder in ihre Gruppenräume. „Wir sammeln uns vor dem Mittagessen immer alle in den jeweiligen Gruppen, die nach Alter gestaffelt sind und jeweils von zwei Betreuern begleitet werden. In diesem Jahr haben wir allen Gruppen Tiernamen gegeben. Die Palette reicht von Marienkäfern bis hin zu Wasserbüffeln“, sagt Hachmann.
Gruppe hinter Gruppe stellt sich auf dem Schulhof auf. Im Gänsemarsch geht es in die Mensa des Schulzentrums Corneliusfeld, wo das Mittagessen gemeinsam eingenommen wird. Danach steht der nächste Spielspaß an, wobei der große Tagesplan explizit darüber informiert, wer was wo anbietet. Es muss nur eins getan werden: die Entscheidung fällen, was man am liebsten zuerst machen möchte.