TC 69 Willich-Anrath TC 69: „Jeder hat einfach nur versucht, den Ball zu treffen“
Anrath. · Die Geschichte des Tennisclubs 69 Willich-Anrath begann vor 50 Jahren unter einer noch im Bau befindlichen Autobahnbrücke.
Wenn Thekla Sack an die Anfänge des TC 69 Willich-Anrath zurückdenkt, muss das Gründungsmitglied schmunzeln. „Ganz zu Anfang haben wir unter der sich im Bau befindlichen Brücke der A 52 ohne Netz und Linien Tennis gespielt. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Jeder hat einfach nur versucht, den Ball zu treffen“, erzählt sie lachend. Acht Willicher waren es vor 50 Jahren, die den TC 69 aus der Taufe hoben.
Tennis wurde immer beliebter, und überall gründeten sich Vereine. So auch in Anrath, wobei dank des Enthusiasmus’ der Gründer erste Schritte in Richtung eigene Sportanlage gemacht wurden. Der frisch gegründete Tennisclub bekam von der Stadt zwei Handball-Hartplätze der Donkkampfbahn an der Neersener Straße zur Verfügung gestellt, nachdem klar geworden war, dass die Anrather eigenständig sein wollten und eine Fusion mit dem Schiefbahner Tennisclub nicht zur Umsetzung kam.
Aus den ehemaligen Handballfeldern entstanden in Eigenregie zwei Tennisplätze. Linien wurden gezogen und Netze aufgehängt. Zwei Baubuden stellten das Clubhaus dar, in dem viel und mit Begeisterung gefeiert wurde. Die Mitglieder spielten bei jedem Wetter, auch in den Wintermonate, schließlich waren die Hartplätze winterfest und die Tennisspieler ebenfalls. Drei Jahre später schloss sich der Bau dreier Sandplätze an, denen 1973/74 zwei weitere Plätze im Eigenbauverfahren folgten. „1978 haben wir eine Flutlichtanlage gebaut, unter der wir heute noch spielen“, berichtet Harry Serlo, der Erste Vorsitzende des TC 69.
Die Mitglieder übernahmen
den Aufbau der Zelthalle selbst
Das blieb allerdings nicht das einzige Highlight in diesem Jahr. Das Tennisspielen in der dunklen und kalten Jahreszeit wurde noch angenehmer. Der Verein kaufte 1978 für 115 000 Mark eine Traglufthalle. Der Aufbau und Abbau durch eine Fachfirma schlug jedes Mal mit 5000 Mark zu Buche. „Daher haben wir seinerzeit den Arbeitsdienst ins Leben gerufen, um den Auf- und Abbau in Eigenregie durchzuführen. Wobei wir den Arbeitsdienst bis heute erhalten haben. Wir pflegen unsere Anlage selbst“, berichtet Heinz Toriedt, der 23 Jahre lang Geschäftsführer im Tennisclub 69 war.
Der Traum von einer festen Halle realisierte sich vier Jahre später. „Ich kam damals von einer Geschäftsreise mit der letzten Maschine aus Wien. Keiner hatte mehr mit einer Zusage für die Fördermittel für einen Hallenbau gerechnet. Daheim lag dann ein Brief, in dem die Zusage steckte. Ich habe mitten in der Nacht alle mobilisiert, und wir sind ins Clubhaus feiern gefahren“, erinnert sich Toriedt. Mit dem Neubau der Zweifeld-Halle entstand auch ein neues Clubhaus. Die Traglufthalle verkauften die Anrather an einen Düsseldorfer Tennisclub. „Wir haben sie dort auch aufgebaut. In der ersten Nacht am neuen Standort fiel der Ventilator aus, und alles sackte zusammen“, erzählt Serlo aus dem Anekdotenschatz des TC 69.
Der Verein reiste durchs Land auf der Suche nach dem besten Boden
Als 1998 der Hallenboden erneuert werden musste, reiste ein Tross von Mitgliedern durch NRW, um auf den unterschiedlichsten Hallenböden zu spielen. Der Anrather Verein wollte das Optimum finden und fand es auch. Ein Schwingboden mit Teppichbelag folgte, den bis heute alle mit Begeisterung bespielen. Die Komplettrenovierung der fünf Außenplätze im Jahr 2001, die Installation der stromsparenden Lichtanlage für die Halle sowie das neue Hallendach mit Isolierung und Photovoltaikanlage als auch die Umgestaltung des Clubhauses – Meilensteine gibt es reichlich in der 50-jährigen Geschichte des Vereins. Stolz ist der TC 69, dass er auf 21 Jahre Bewirtung des Clubhauses durch Ute Schimmel zurückblicken kann. Eine hervorragende Zusammenarbeit, sind sich die Mitglieder einig.
Das Jubiläum feiert der TC 69 am Samstag, 24. August, auf seiner Anlage an der Neersener Straße 74 in Anrath mit einem Mixedturnier. Um 18 Uhr beginnt ein Barbecue, dem sich ab 20 Uhr DJ-Musik und Tanz anschließen. Die Karten für das Barbecue kosten 15 Euro. Mitfeiern kann jeder.