Gedenktafel für den jüdischen Friedhof
Der jüdische Friedhof in Anrath wurde wieder instand gesetzt.
Anrath. Der alte jüdische Friedhof zwischen Anrath und Neersen ist verschönert worden. Der verrostete Stacheldraht wurde entfernt und durch eine Hecke ersetzt, das Eingangstor wurde repariert und funktioniert wieder einwandfrei, und auch die Inschriften der Grabsteine sind wieder lesbar.
„Der Friedhof liegt abgelegen im Wald und ist leider über die Jahre in Vergessenheit geraten. Als dann im vergangenen Jahr auch noch Grabsteine einfach umgestoßen wurden, haben wir das als Anlass gesehen, um zu handeln“, erklärt Yasuo Inadome, Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU. Der Arbeitskreis hat sich der Anlage angenommen. Er hat Spenden und Ehrenamtler gesucht, um den Friedhof wieder instand zu setzen.
Am Donnerstag wurden mit der Enthüllung der Gedenktafel die Arbeiten abgeschlossen. Seit März haben ehrenamtliche Helfer und Spender dazu beigetragen, dass der Friedhof seiner Aufgabe wieder gerecht wird und die Toten dort in Frieden ruhen können.
„Allein schon der Stacheldraht erinnert in dem Zusammenhang immer an die dunkle Zeit unserer Geschichte. Das muss aufgearbeitet werden“, sagt Bürgermeister Josef Heyes.
Dem jüdischen Glauben nach verbringt der Tote die Zeit bis zur Auferstehung in seinem Grab. Deshalb werden die Gräber nicht, wie im christlichen Bereich üblich, nach einer gewissen Zeit ausgehoben und erneut verwendet. So stehen in Anrath heute noch Grabsteine aus dem 19. Jahrhundert. „Wir haben die Grabsteine wieder aufgestellt und sie von Moos befreit, so dass auch die Namen und Daten wieder lesbar sind“, sagt Inadome.
Die Gedenktafel hat 250 Euro gekostet und darauf steht ein Text des Zentralrats der Juden in Deutschland. „Zu lesen ist eine Erklärung zur Geschichte des Friedhofs“, sagt Inadome.