Start frei für die Kultur-Forscher
Die Willicher Robert-Schuman-Gesamtschule widmet sich dem Thema „Heimat“ in den nächsten zwei Jahren aus vielen kulturellen Perspektiven.
Willich. Ulrike Brasseler zieht den Frühjahrsputz vor. Sie will den Begriff „Heimat“ entstauben und von seinem muffigen Image befreien. Die Lehrerin für Mathematik und Deutsch an der Willicher Robert-Schuman-Gesamtschule ist die Initiatorin des Projekts „Kultur.Forscher“. Sie hat sich mit einer umfangreichen und offenbar sehr überzeugenden Bewerbungsmappe an die Pricewaterhouse Coopers-Stiftung, kurz PwC, gewandt. Nun sind der Gesamtschule als einer von sechs Schulen in Nordrhein-Westfalen zwei Schecks von je 5000 Euro zugesprochen worden. Die Willicher Kultur-Forscher können starten. Es geht darum, Kinder an die Kultur heranzuführen und dafür Kooperationspartner zu finden.
Ulrike Brasseler ist hochmotiviert und nicht allein. Ute Nießen (Lehrerin für Kunst und Religion und mit Brasseler auch für das Fach „Darstellen und Gestalten“ verantwortlich) und Ute Samland (Deutsch und Geschichte) sind neben Reinhard Nadler inhaltlich und organisatorisch eingebunden. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt.
„Heimat, das klingt für viele erst einmal altbacken. Aber wir verstehen darunter vielmehr Nähe, Verwurzelung und Zuhause. Das passt zu uns hier und unterscheidet uns und unsere Schüler am ehesten von denen in den Großstädten“, sagt Ulrike Brasseler. Erste Ideen sind schon sehr konkret: „Wir möchten mit der Düsseldorfer Schauspielerin Bianca Künzel kooperieren und ein Theaterstück einstudieren. Und wir haben Kontakt zu der bildenden Künstlerin Beate Krempe aus Anrath aufgenommen. Mit ihr planen wir ein Fotoprojekt.“
Die Bewerbungsmappe strotzte vor weiteren Ideen: „Wir möchten uns mit unseren Museen hier beschäftigen, mit dem Heimatmuseum in Schiefbahn oder dem Gefängnismuseum in Anrath. Wir denken sogar daran, einen eigenen Heimatfilm zu drehen. Und dann wäre da noch das Kochen bei Großmutter und. . .“
Ab Januar sollen die „Kultur.Forscher“ im Unterricht konkret arbeiten. Noch ist nicht entschieden, ob das Thema „Heimat“ auch die Projektwoche der Gesamtschule vor den Sommerferien überschreiben wird. Ulrike Brasseler: „Das wäre natürlich schön, wenn unser Projekt-Thema eine solch breite Streuung finden würde.“ Schüler wie Kollegen können sicher sein, dass Ulrike Brasseler nicht von einer staubtrockenen Materie spricht.