Bauarbeiten Gemeindesaal mit seinen vier Wänden steht schon

Die 32 Fertigbetonteile für das neue Zentrum der evangelischen Christusgemeinde an der Hülser Straße in St. Tönis sind gesetzt. Der Umriss des modernen Baus ist jetzt klar zu erkennen.

Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Baustellenbesichtigungen sind eine aufregende Sache. Es ist toll, Veränderungen jenseits des Bauzauns zu beobachten. Solange es nicht die eigenen vier Wände sind, in denen das Fallrohr der Regenrinne falsch angebracht wurde oder die Öffnung der Garage nicht groß genug fürs gelieferte Tor ist.

Eine tolle Sache ist die Baustellen-Besichtigung an der Hülser Straße auch für Harald Ohlmeier. Es sind nicht seine eigenen vier Wände. Obwohl. Irgendwie schon. Der Baukirchmeister der evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis schaut regelmäßig an der Hülser Straße 57a vorbei, zurzeit sogar mehrmals die Woche.

Grund: Der Rohbau des neuen Gemeindezentrums neben der Kirche wächst. Donnerstag und gestern haben Tieflader 32 Fertigbetonteile angeliefert. „Könnte sein, dass die heute schon fertig werden und sich den Samstag sparen können“, sagte Ohlmeier gestern Mittag und holt Dirk Rohde von der Firma Toriht Fertigteile (Mönchengladbach) dazu. Beiden ist die Zufriedenheit darüber, wie die Arbeiten am Rohbau vorangehen, anzusehen: „Wir sind mit Zeit- und Kostenplan im grünen Bereich“, sagt Ohlmeier. Rohde hat mitgezählt. Bis 15 Uhr haben vier Monteure der Firma Pahnke (Brüggen) und ihr Kollege im Kran in brütender Hitze 22 Teile gehievt, gesetzt und mit Vergussmörtel miteinander verbunden.

Ein 170-Tonnen-Autokran hatte die bis zu 14,5-Tonnen schweren Wände, Fenster- und Türenelemente über Dach und Schuluhr der GGS Hülser Straße auf die Betonplatte gehievt.

Die Baustelle ist für Rudolf Thieme nicht nur ein Auftrag, weil er für Danielzik Baumanagement (Gladbeck) tätig ist, sondern auch eine Herzensangelegenheit. „Ich bin aus St. Tönis, bin in der Gemeinde aktiv. Ich habe hier schon als Jugendlicher an der Inneneinrichtung des palm Beach Cafés mitgearbeitet. Das hier ist daher etwas Besonderes für mich“, sagt der 50-Jährige.

Schön soll das neue Zentrum werden, gut soll es weiter laufen. Beide Männer haben ein Auge darauf. Und so ist ihnen gestern nicht entgangen, dass ein Fugenkreuz in der schlichten Außenfassade einen deutlich sichtbaren Versatz hatte. Gesehen, geklärt — behoben.