Gemeinsam für Willich

Die FDP stellt ihr Konzept des Stadtmarketings vor. In Zukunft soll mehr koordiniert werden.

Willich. Das Einzelhandelskonzept der Stadt ging der FDP nicht weit genug. "Das Thema muss man ganzheitlich angehen", sagt ihr Vorsitzender Thomas Brandt zu dem Stadtmarketing-Konzept, das seine Partei in einem Arbeitskreis unter der Federführung von Ralf Klein erarbeitet hat und das den Parteien und der Verwaltung vorliegt.

"Die Themen Wirtschaftsförderung, Innenstadtentwicklung, Steuern und Kultur müssen dabei mit berücksichtigt werden", sagt der Fraktionsvorsitzende Franz Josef Stapel. "Unbestritten ist, dass Willich umzingelt ist von großen Städten, die uns die Kaufkraft abziehen, wenn wir nicht etwas unternehmen", sagt Klein. "Es gibt auch wieder den Trend, in die Städte hinein zu gehen", der ebenfalls zu Lasten Willichs gehen würde.

Dass das Papier nicht eins zu eins durchsetzbar sein wird, weiß die FDP und verzichtet darauf, konkrete Lösungsansätze zu liefern. Lieber will sie auf dieser Grundlage mit allen Beteiligten ins Gespräch kommen. Die Einzelhändler sind auch bei ihr Basisbestandteil des Konzepts. "Sie müssen mit an den Tisch." Ohne einen funktionierenden Einzelhandel werde es nicht gelingen, die Stadtkerne lebendig zu halten. Die Liberalen möchten, dass alle Werberinge zusammenarbeiten. "Die Schiefbahner haben bereits signalisiert, dass sie daran interessiert sind", sagt Stapel, der mit dieser Händlergemeinschaft bereits im Gespräch ist.

Die Werberinge sollen die Termine für ihre Aktionen besser abstimmen, sie könnten beispielsweise auch ein gemeinsames Internet-Portal betreiben, um sich gegenseitig zu informieren, ob Kunden ihre speziellen Wünsche eventuell in einem der anderen Stadtteile erfüllt bekommen können. "Das ist für alle besser, als wenn der Kunde gleich nach Krefeld oder Gladbach fährt", so Klein.

Auch die Stadtwerke sollen mit an den Tisch. Sie müssten beispielsweise mit Bürgerbussen für Neersen und Schiefbahn sowie Tankstellen für die Akkus von E-Bikes für ökologisch sinnvolle Verkehre sorgen. "Der Seniorenbeirat gehört ebenfalls unbedingt mit dazu", sagt Stapel. Bislang habe weder die Verwaltung noch eine andere Partei hier nachgefragt. "Wo doch der demografische Wandel und die damit verbundenen Auswirkungen und Anforderungen an die Innenstädte überall diskutiert werden", so Stapel. Klein denkt auch an ein Kundenparlament und an die Vergabe von Sternen für besonders freundliche und serviceorientierte Geschäfte.