Konzert in Willich: 150-fache Frauenpower
Zwei Chöre begeisterten rund 1200 Zuschauer mit einem schwungvollen Abend. Minutenlanger Applaus, als die Sängerinnen von Frauenpower die Bühne betreten.
Willich. Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, da erlebten 1200 Menschen das größte Chorkonzert, das es je zuvor in Willich gegeben hatte, als 120 Sängerinnen von Frauenpower die Bühne betraten. Und so ist das Konzert am letzten Sonntag erneut eine Premiere, denn diesmal sind es 150 Mitglieder von Frauenpower und 30 Mitglieder von Tonköpfe, die 1200 Zuschauer in der Jakob-Frantzen-Halle mit ihrem Konzert begeistern. Schon Wochen ist es restlos ausverkauft.
Minutenlanger Applaus, als die Sängerinnen von Frauenpower die Bühne betreten. Die von rechts kommen, nehmen links, die von links kommen nehmen rechts Aufstellung. Mit einem Mama-Mia-Medley von ABBA legen sie los.
Sie swingen zu "I have a dream", "Take a chance on me", "Waterloo" und "Thank you for the music", schnippen mit den Fingern und klatschen im Takt. Ganz in schwarz gekleidet sind die Sängerinnen von Frauenpower, Markenzeichen ist ein blaugrünes Chiffontuch.
Die große Schwester von Frauenpower ist der gemischte Chor Tonköpfe. Nächstes Jahr feiert der Chor zehnjähriges Bestehen. Mit "Kriminaltango", ein Song, der mit Augenzwinkern und perfekt aufeinander abgestimmter Choreografie vorgetragen wird, leiten die Tonköpfe ihren Auftritt ein.
Nach dem ersten Song fällt es Andrea Kautny auf. "Es stand sogar auf meiner Karte", räumt die Chorleiterin ein und wechselt rasch das Schultertuch.
Bei den Tonköpfen ist der Farbtupfer rot-orange auf Schwarz. "Wir sind eine ganz nette Truppe", beschreibt eine Sängerin den Chor. "Aber wir können auch anders", kündigt sie "We will rock you" an. Ein kontrastreiches Programm, das begeistert "You raise me up" widmet Frauenpower dem Publikum und bedankt sich so für die Unterstützung.
"What a feeling" - passend zum Glücksgefühl präsentiert der Frauenchor eine weitere Premiere an diesem Abend: "Unsere allererste Choreografie" kündigt Kautny das Musicalstück "Lullaby of Broadway" an.
150 Sängerinnen lüften ihren Hut synchron und bewegen sich im Gleichtakt. Bewegende Momente gibt es bei Cerf Volant" und "Caresse sur l’océan" aus dem Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu". Einige der Zuschauer wischen sich Tränen der Rührung aus dem Auge.
Beim Medley aus "Sister Act" bebt die Halle, die Zuschauer trampeln mit den Füßen. Andrea Kautny reagiert spontan: "Wir schieben mal eins außer der Reihe ein". Was könnte da passender sein als "Fame", das Lied vom Ruhm. Beim Refrain nehmen die Chormitglieder die Siegerpose ein.
Geballte Frauenpower auch bei "It’s raining men": Regenschirme fliegen in die Ecke, weil der Song Männer vom Himmel regnen lässt. Begleitet wird der Chor durch Querflötistin Maria Biesemann (14 Jahre) und die junge Pianistin Anna Katharina Lauer, mehrfache Preisträgerin bei "Jugend musiziert" auf Regional- und Bundesebene.
"Frauen sind treu, Männer auch, aber nicht immer nur der einen", so lautet die humorvolle Einleitung für "Aber dich gibt’s nur einmal für mich" durch die Tonköpfe. Der Chor besticht durch eine Kombination aus eigenwilliger Interpretation und hoher Perfektion. Zum Abschluss noch ein gemeinsamer Auftritt der Tonköpfe und Frauenpower. Stehende Ovationen für beide Chöre.