Gewerbesteuererhöhung in Tönisvorst Wenige Unternehmer folgten der CDU-Einladung
Tönisvorst · Die Tönisvorster Union wollte von Unternehmern wissen, wie sie zur Steuererhöhung stehen. Doch kaum einer kam. Ein paar Vorschläge gab es aber doch.
(msc) Nachdem auf Antrag der Fraktionen SPD, Grüne, UWT und GUT gegen die Stimmen unter anderem der CDU der Gewerbesteuerhebesatz in Tönisvorst um 20 Punkte auf 485 erhöht wurde, lud nun die CDU-Fraktion alle Unternehmerinnen und Unternehmer aus Tönisvorst zur offenen Fraktionssitzung ein. Neben den Auswirkungen der Gewerbesteuererhöhung auf die Unternehmen wollte die CDU auch aus Sicht der Unternehmer erfahren, was in Tönisvorst nötig wäre, um den Wirtschaftsstandort Tönisvorst wettbewerbsfähig zu halten. Allerdings: Die Resonanz auf die Einladung war äußerst gering, zum allergrößten Teil waren CDU-Fraktionsmitglieder anwesend.
Inhaltlich ging es noch einmal um die bekannten Argumente der Christdemokraten gegen die Steuererhöhung: die Sorge davor, dass Unternehmen sich nicht in Tönisvorst niederlassen oder dass hiesige Unternehmen abwandern, weil der Gewerbesteuerhebesatz anderswo niedriger ist. Ob diese Sorgen begründet sind, ließ sich an dem Abend angesichts der wenigen anwesenden Unternehmer nicht beurteilen.
Ein paar Anregungen nahmen die Fraktionsvorsitzenden Christian Rütten und Anja Lambertz aber doch mit: Die CDU möge versuchen, darauf einzuwirken, dass sich die Verwaltungsorganisation und die kommunalen Leistungen verbessern und dass trotz aller Widrigkeiten in Tönisvorst mehr Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Ein Aspekt, der bisher in der Diskussion um die Gewerbeflächen noch nicht deutlich zur Sprache gekommen war: Angesichts der begrenzten Flächen solle man stärker darauf achten, welche Unternehmen sich ansiedeln. Also lieber jene, die viele Arbeitsplätze auf wenig Raum bieten, als die, die viel Platz benötigen.
Zudem sei ein guter Branchenmix notwendig, um unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen zu sein, was die Gewerbesteuereinnahmen betrifft. Und: Da Tönisvorst nur einen Wirtschaftsförderer hat, solle die Politik besser mit dessen Ressourcen haushalten und ihn nicht mit zu vielen unnötigen Aufgaben versehen.