Heimatbund: Tizek tritt zurück

Der Vereinsvorsitzende räumt wenige Tage vor der Jahreshauptversammlung seinen Posten. Auch sein Stellvertreter Guido Beckers hat sein Amt zur Verfügung gestellt.

Foto: Rei, tab

St. Tönis. Wenige Tage vor der Jahreshauptversammlung des Heimatbundes St. Tönis hat dessen Vorsitzender Dr. Erich Tizek seinen Rücktritt erklärt. „Nach 20 Jahren Chefarztzeit und drei Jahren Heimatbundvorsitz ist es Zeit, mich ein wenig aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und das Amt weiterzugeben an jemanden, der sich damit verwirklichen möchte“, erklärt Tizek in einer E-Mail.

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Pikant: Bereits vor wenigen Tagen hatte auch der stellvertretende Vorsitzende Guido Beckers seinen Rücktritt erklärt. Dahinter steckt dem Vernehmen nach auch eine Meinungsverschiedenheit zwischen Tizek und dem Rest-Vorstand über die jüngsten Erklärungen des ehemaligen Chefarztes zum Thema Krankenhaus (siehe Kasten). Diese hatte er ausdrücklich als Vereinsvorsitzender abgegeben — eine solche Vermischung war im Verein selbst aber auf Kritik gestoßen. Zumal man es für wenig hilfreich hielt, zum gegenwärtigen Zeitpunkt das Krankenhaus in die Schlagzeilen zu bringen.

Wie Guido Beckers auf Nachfrage erklärte, sei er nicht bereit gewesen, als Stellvertreter kurzfristig die Nachfolge von Erich Tizek zu übernehmen: „Als Vorsitzender reicht es nicht, ein, zwei Stunden in der Woche zu investieren. Doch mein Beruf lässt mir für mehr keine Zeit.“ Somit war er dem abzusehenden Rücktritt des Vorsitzenden offenbar zuvorgekommen. „Ich werde im Vorstand künftig nicht mehr vertreten sein, bleibe aber im Heimatbund aktiv“, versicherte Guido Beckers.

Eine ernsthafte Krise scheint dem Verein trotz des Doppelrücktritts nicht zu drohen: Bei der Mitgliederversammlung, die am Freitag um 19.30 Uhr in der Aula der Realschule Kirchenfeld beginnt, will sich ein neuer Vorstand zur Wahl stellen. „Es gibt neue, frische Gesichter darin, die bisher nicht im Vorstand waren, aber im Verein und im Ort bekannt sind“, erläutert Beckers.

Wie Erich Tizek im Rückblick erklärt, sei es im Heimatbund „eine sehr schöne Zeit“ gewesen, die ihm viele neue Einblicke gebracht habe: „Dafür danke ich auch den Vorstandsmitgliedern sehr herzlich.“ Für die Zukunft habe er viele Pläne: Er habe drei Kinder im Studium, zwei davon im Bereich Medizin — und seine Tochter promoviere in der Dermatologie. „Ich möchte die sehr interessanten Studien begleiten, dies hält jung und befasst sich mit der aktuellen Wissenschaft.“ Außerdem befasse er sich weiter mit dem Erhalt und dem „Ausbau“ des Krankenhauses als Gesundheitszentrum des Ortes.