Herrlicher Spätsommer 2013!

Fotos, Fans und Temperaturen um 20 Grad haben es uns in dieser Woche warm ums Herz werden lassen. Es gibt noch einen Nachschlag.

Willich/Tönisvorst. War das ein schöner Tag, ein Sommersamstag, wie er im Buche steht, aber eigentlich nicht mehr im Kalender. Wer konnte, ging raus, bewegte sich unter freiem Himmel, in der Natur und ließ die dicke Jacke im Schrank. WZ-Fotograf Friedhelm Reimann sah unterwegs Reiter, Fußgänger und fotografierte Skater, die lässig und gelassen durch die herbstlich gefärbte Natur rollten. Und die warme Jahreszeit dauert wohl noch an. Am Dienstag werden wieder 20 Grad plus erwartet. Wir wollen uns gebührend freuen: „Spätsommer! Schön, dass du dich noch nicht ganz verabschiedet hast.“

Dass die „Möglichmacher“ von WDR 2 vorige Woche im Wohnzimmer von Ruth und Guido Beckers ein Konzert von Wolfgang Niedecken möglich gemacht haben, war Top-Thema in Tönisvorst. Eins gilt’s aber noch nachzuflüstern: Neben WDR2-Moderatorin Heike Knispel ließ sich auch für die Anratherin Elvira Müller-Deilmann (Foto) noch ein letztes Plätzchen im „ausverkauften“ Wohnzimmer finden. Das machte Gastgeber Guido Beckers möglich. Zum Hintergrund: Auch Müller-Deilmann hatte sich ein Konzert von Wolfgang Niedecken beim Radiosender gewünscht — aber es konnte nur eines geben. Wie Ruth und Guido Beckers ist auch Elvira mit ihrem Mann Michael Deilmann auf ungezählten BAP-Konzerten oder Buchlesungen von Wolfgang Niedecken gewesen. Ihr besonderer Wunsch für ein solches Konzert war das Lied „Paar Daach fröher“, das sie für ihr Hochzeitsritual 1999 ausgesucht hatten. Elvira Müller-Deilmann bekam den Song am Donnerstag vor kleinem Publikum gespielt. Für ihren Mann nahm sie es auf, da er zur selben Zeit mit seiner Band Musik machte.

Von einer Anratherin kommen wir nun zu einem Anrather. Drei Jahre sind genug. So lange hat Norbert Weinhold sein Ehrenamt als Bahnhofspate ausgeübt. „Es geht gesundheitlich und auch vom Zeitaufwand her nicht mehr“, sagt Weinhold. Er freue sich jedoch, dass er den Bahnhof in einem „Top-Zustand“ übergebe. Keine Rolle habe bei seiner Entscheidung gespielt, dass sich weder die Deutsche Bahn noch der Verkehrsverbund Rhein- Ruhr mal bei ihm gemeldet und vielleicht mal ein „Dankeschön“ gesagt hätten. „Auch wenn das nicht schön war von denen.“

„Nicht schön“: Das ist die perfekte Überleitung zur nächsten Geflüstermeldung. Auf der Hardt in Willich steht ein Apfelbaum, dessen Fruchtertrag dem legendären Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland auch gut gefallen hätte. Auch wenn der sicher nicht gern Äpfel mit seinen Birnen verglichen hätte. Der Apfelbaum auf der Hardt jedenfalls trägt sehr gut. Jedenfalls von Weitem betrachtet. Beim näheren Hinsehen muss man feststellen, dass die Äpfel am Baum ganz unschön schrumpelig aussehen. Der Baum ist nicht gesund. Schad’ um ihn. Vielleicht sollte man es so machen wie in dem „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland-Gedicht“ von Theodor Fontane — und einen Apfel gleich neben das tote Bäumchen ins Erdreich legen. „Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus“ vielleicht ein Apfelbaumsprössling sprießt heraus.

Wenn Politiker oder Manager neu in ein Amt kommen, werden ihnen normalerweise 100 Tage gewährt, um sich am neuen Arbeitsplatz, im Unternehmen zu akklimatisieren. So lange wollte die Schulleitung der neuen Sekundarschule in Tönisvorst gar nicht warten und schickte zu Beginn der Herbstferien eine Bilanz der ersten 33 Tage in die Redaktion. Die fällt positiv aus. Teamgeist und Kollegialität werden geschätzt, das unkomplizierte Handeln gelobt, das einen „Großteil der Alltagshindernisse“ auffange“. Und auch wenn „der Mensabetrieb aufgrund begrenzter räumlicher Kapazität und des unterschiedlichen Zeitrasters gegenüber den beiden anderen Schulen eine große Herausforderung“ bedeute: „Das Mittagessen schmeckt und einen Nachschlag gibt es auch immer.“ Apropos Nachschlag: Den wird die Redaktion aus der Sekundarschule auch liefern. Wahrscheinlich nach den ersten 100 Tagen.

Nicht 100 Tage, sondern sieben, genauer gesagt vom nächsten Donnerstag bis zum übernächsten Donnerstag kann man auf dem Bücher-Flohmarkt in der Tönisvorster Stadtbücherei Lese-Schnäppchen finden. Gestöbert werden kann während der Öffnungszeiten der Bücherei. Der Markt findet im Rahmen der sechsten bundesweiten Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek — Information hat viele Gesichter“ statt. In diesem Sinne: Man sieht sich am Büchertisch.

Bleiben wir noch kurz am selben Tatort, denn am 30. Oktober wird’s knifflig und spannend in der Tönisvorster Stadtbücherei: Bei einem Detektivseminar verrät Alexander Schrumpf, ein Profi-Privatermittler, Kindern zwischen acht und zwölf Jahren Tricks und Kniffe, wie man Spuren sichert, Geheimbotschaften entschlüsselt und scharf kombiniert. Ein Geheimtipp ist dieser Termin allerdings nicht mehr. Alle 24 Teilnehmerplätze sind, so die unverschlüsselte Botschaft aus der Bücherei, schon gebucht — von Spürnasen, die keine Zeit verloren haben.

„Alltagsheld“ und „Lebenswerk“ — diese Stichworte klingen nach Oscar-Verleihung oder neuer Samstagabendshow im ZDF. So abwechslungsreich soll sie wohl auch werden, die Feier anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kreissportbundes Viersen, die am Samstag, 30. November, im Schloss Neersen gefeiert wird. Es werden „Lichter des Sports“ geehrt. Die Vorsitzenden der Sportvereine sind eingeladen, sollten sie verhindert sein, können sie die Einladung auf ein Vorstandsmitglied übertragen. Anmelden soll man sich beim Kreis Viersen. Bei Kristine Nowas bündelt sich die Vorfreude auf den neuen Alltagshelden im Schloss. Der Stadtflüsterer ist gespannt, wer den Titel „Held“ holt.