Heyes in hitziger Debatte
Schüler haben Bürgermeister- Kandidaten und Ratsherren in einer Podiumsdiskussion geprüft.
Anrath. Die Willicher Jungsozialisten (Jusos) und die Schülervertretung (SV) des Lise-Meitner-Gymnasiums haben am Donnerstagabend eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Mit dabei: Bürgermeister Josef Heyes (CDU), sein Herausforderer Hans-Joachim Donath (FDP) sowie Raimund Berg von den Grünen und Markus Gather von der SPD. Mehr als 50 Besucher erlebten die zum Teil hitzige Debatte.
Drei gegen Einen: Bürgermeister Josef Heyes hatte es nicht leicht. Er wurde von allen Seiten attackiert. Gar nicht gut kam seine Ankündigung an, er werde die Veranstaltung wegen eines anderen Termins nach einer Stunde verlassen müssen.
„Die Verwaltung muss reformiert werden“, forderte Raimund Berg. Von einer „chaotischen Verwaltung“ sprach Markus Gather. „Chaotische Verwaltung — das kann ich so nicht stehen lassen, ich würde eher von einer chaotischen Verwaltungsspitze sprechen“, sagte Hans-Joachim Donath — und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Auch Markus Gather lachte mit, obwohl die SPD, die ohne eigenen Kandidaten in die Bürgermeisterwahl geht, gern den Ersten Beigeordneten Willy Kerbusch als so etwas wie ihren inoffiziellen Bürgermeisterkandidaten betrachtet.
Gather will, dass die Stadt die Ansiedlung von Gewerbebetrieben mit Forderungen, etwa nach Schaffung von Ausbildungsplätzen, verknüpft.
Heyes verteidigte den Verkauf der Alleeschule: „Um die Schule für die Vereine nutzbar zu machen, hätte mehr als eine Million Euro investiert werden müssen, hinzu wären Betriebs- und Unterhaltungskosten von jährlich rund 100 000 Euro gekommen.“
Bürgermeister Heyes wies auf die bestehenden Hallenkapazitäten in Anrath hin und auf die Angebote der gastronomischen Betriebe. „Außerdem trage ich Verantwortung für die ganze Stadt“, so Heyes, der von Christian Pakusch abgelöst wurde.
Raimund Berg beklagte: „Mittel werden nicht effizient eingesetzt. Man kann nicht alle 25 Jahre die Innenstädte komplett sanieren.“ Die Verwaltung müsse neu aufgestellt werden in Richtung Bürgerfreundlichkeit und Effizienz.
Nora Rahioui (18) und Massur Wessal (17) vom Anrather Gymnasium griffen als Moderatoren entschieden ein, wenn sich die „Kampfhähne“ sich verbal attackierten.
Donath konnte beim überwiegend jungen Publikum mit der Forderung nach Einführung eines Jugendrates punkten, „um junge Leute an die Politik heranzuführen“. Er beklagte, dass der Standort für eine Bürgerhalle in Alt-Willich vorschnell festgezurrt wurde und dass Klagen von Anwohnern programmiert seien.