30 Messerstiche „Ich bin doch kein Mörder“: Junkie wegen Mordes in Willich vor Gericht

Krefeld · Ein mutmaßlicher Mörder hat in Krefeld ein Teilgeständnis abgelegt. Der Mann soll im vergangenen August einen vier Jahre älteren Bekannten in Willich im Schlaf überrascht und mit über 30 Messerstichen umgebracht haben.

Symbolbild

Foto: Milena Reimann

Ein 55-jähriger mutmaßlicher Mörder hat in Krefeld ein Teilgeständnis abgelegt. Der soll im vergangenen August einen vier Jahre älteren Bekannten in dessen Kellerbehausung im niederrheinischen Willich im Schlaf überrascht und mit über 30 Messerstichen umgebracht haben.

Beim Prozessauftakt räumte der Angeklagte am Mittwoch am Landgericht ein, in den Keller eingedrungen zu sein. Vor der Tat habe er Heroin konsumiert. Mit dem Opfer sei er früher gut befreundet gewesen, aber dann sei es zu unschönen Auseinandersetzungen gekommen. Er habe dies mit ihm „klären“ wollen. Dabei sei es zum Streit und zu einer Rangelei gekommen.

Er erinnere sich noch, dass er mit einem Hammer zugeschlagen habe. An die Messerstiche erinnere er sich nicht.

Er sei geflüchtet, als die betagte Mutter des Opfers in der Tür gestanden habe. Konfrontiert mit dem Tod seines Bekannten habe er am nächsten Tag gedacht: „So etwas mache ich doch nicht. Ich bin doch kein Mörder.“ Opfer und Angeklagter waren der Polizei als Drogen-Konsumenten bekannt.

Der 59-Jährige hatte in dem Keller eines Mehrfamilienhauses in Willich unter der Wohnung seiner Mutter gewohnt. An der Leiche waren zahlreiche Stich- und Schnittwunden festgestellt worden. Das Opfer hatte noch selbst einen Notruf absetzen und den Namen des mutmaßlichen Täters nennen können. Eine Spezialeinheit hatte die leere Wohnung des Verdächtigen gestürmt. Kurz darauf hatte der sich auf einer Polizeiwache gestellt. Der Prozess wird fortgesetzt.

(dpa)