Kaserne: Schölers Schützenhilfe für Schwarz
Die mögliche größere Lösung im Forstwald sorgt in der Politik für mächtig Wirbel.
St. Tönis. Der Alt-Bundestagsabgeordnete springt dem Alt-Bürgermeister bei. Walter Schöler (SPD) unterstützt Albert Schwarz (CDU) in seinem Widerstand gegen eine größer angelegte Bebauung in der ehemaligen Forstwald-Kaserne (die WZ berichtete).
Schöler betont, er sei in seiner Zeit als haushaltspolitischer Sprecher der SPD mit dem Vorgang befasst gewesen. Angesichts der klaren Meinung der dortigen Bevölkerung habe er damals den Kompromiss vorgeschlagen, der dann später auch in den Ratsbeschluss eingeflossen war. Der sah bekanntlich vor, einige Häuser zu bauen und von dem Erlös die Aufforstung des Tönisvorster Teils der Kaserne zu finanzieren.
„Bleibt heute nur die Frage, ob hier mal wieder ein Kommunalpolitiker hoch gepokert und abgewartet hat, bis Gras über den alten Ratsbeschluss und den Kaufvertrag gewachsen ist“, kritisiert Schöler. Und fragt bissig hinterher: „Ist in diesem Zusammenhang Vertrauensschutz für manchen ein Fremdwort?“ Würde dieser Vorstoß Realität, könne man das Baugebiet „Försterhof“ in Vorst wohl endgültig zu Grabe tragen, fürchtet der Sozialdemokrat.
„Wir brauchen dort nicht mehr Bebauung“, reagiert Peter Lambertz von der Unabhängigen Wählergemeinschaft Tönisvorst (UWT) auf die Diskussion. Und greift die Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster (GUT) scharf an, die gemeinsam mit CDU und FDP das Vorhaben anschieben wollen: „20 Jahre lang waren die als Grüne gegen jede Bebauung. Und jetzt wollen die ausgerechnet dort Baugebiete ausweisen.“
Für die GUT wehrt sich Herbert Derksen. „Vorst-Nord und Laschenhütte sind die Flächen, die man der Stadt im Regionalplan zugebilligt hat. Da aber Laschenhütte nicht durchsetzbar ist, bleibt ja nur die Kaserne.“ Und offenkundig gebe es für den Bereich Forstwald noch Bedarf an Wohnraum. „Da muss man ökonomisch und ökologisch die beste Lösung finden.“ Außerdem dürfe die Stadt ja auch einwohnermäßig noch etwas zulegen.