Katharinen-Hospital: Abschiedsfeier der Mitarbeiter

Rund 80 Gäste waren im Landcafé Streithof dabei.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Willich. Ende des Monats schließt das Katharinen-Hospital. Dr. Walter Ormann, Ärztlicher Direktor, hatte deshalb zur Abschiedsfeier eingeladen. Rund 80 Gäste kamen zum Landcafé Streithof, darunter der frühere Hospitalleiter Hans Kothen.

DJ Mölle spielte Hits wie „Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“ — ein Titel, der nicht allen Schicksalen gerecht wird. Während etwa Dr. Engelbert Zilles mit seinem Team komplett nach Neuwerk wechseln wird, sind gut 20 Mitarbeiter des Hospitals ohne berufliche Perspektive.

„Wir haben uns schon gefragt, warum es nach der Bekanntmachung der Schließung des Krankenhauses keinen größeren Aufschrei gegeben hat“, sagte Dr. Ormann und hatte eine Begründung parat: „Wir standen wie unter Schockstarre.“

Bei Kaffee, Kuchen und Köstlichkeiten vom Grill wurde versucht, das Trauma aufzuarbeiten. Ormann ließ die Chronik der Schließung Revue passieren, ließ nichts aus, auch nicht die schlechten Umfragewerte — und kam dennoch zu folgendem Schluss: „Die Schließung hat nichts mit der Qualität zu tun.“

Petra Pursch arbeitet seit 1981 im Willicher Krankenhaus, seit acht Jahren ist sie Chefarztsekretärin. Sie gehört zu denen, die noch nicht wissen, wie es beruflich weitergeht: „Bis zum 30. Juni kann noch ein Angebot von den Augustinus-Kliniken kommen“, macht sie sich Mut.

Gerd-Uwe Neukamp, Chefarzt der Chirurgie, hat einen gleichwertigen Job in Bad Schwalbach bei Wiesbaden gefunden. Ehefrau Dr. Simone Neukamp wird künftig in Mönchengladbach als Ärztin arbeiten, Dr. Ormann möchte gerne in den Räumen des Willicher Krankenhauses als Internist Magen- und Darmspiegelungen durchführen — dafür gebe es eine Nachfrage.

Das Management des Krankenhausträgers wurde oft kritisiert: Die Behauptung, die medizinische Versorgung werde sich in Willich nun verbessern, sei eine Frechheit. rudi