Keine Routenvorgabe für den Schwerverkehr

Die Belastung durch große Lastwagen ist auf Tönisvorster Straßen nicht wirklich groß. Deshalb wurde ein Konzept abgelehnt.

Tönisvorst. In der Vergangenheit hatten Tönisvorster Kommunalpolitiker die Aufstellung eines Routenkonzeptes gefordert, um den Lkw-Verkehr aus den St. Töniser und Vorster Straßen rauszuhalten. Damit beschäftigte sich jetzt erneut der Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschuss. Fazit: Es gibt derzeit keine Notwendigkeit, Veränderungen vorzunehmen oder zehntausende Euro in Verkehrsverbotsschilder zu investieren, zumal jüngste Messungen, so auf Süd- beziehungsweise Ostring, nur ein geringes Lkw-Aufkommen festgestellt hatten.

Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten hatte zwar einen Konzeptentwurf vorbereitet. Dieser bestand aber im wesentlichen daraus, den innerörtlichen Verkehr innerhalb der Ringstraßen mit einem Lkw-Verbot über 7,5 Tonnen zu beschildern, dem Lieferverkehr aber die Durchfahrt zu erlauben. Dieser Entwurf kam jetzt erst einmal in die Schublade. Ausschuss-Vorsitzender Helge Schwarz: „Wir werden das jetzt weiter beobachten, den Schilderwald erst einmal auf Eis legen und, falls notwendig, nochmal darüber entscheiden.“

Schouten nannte wesentliche Ergebnisse der jüngsten Messungen. Diese hätten an sieben Tagen ergeben, dass die Ringstraßen kaum von schweren und langen Lkw-Zügen frequentiert würden: „Bei rund 8 000 Verkehrsbewegungen pro Tag befinden sich lediglich 48 Lkw mit einer Länge von 10,80 Meter auf Süd- und Ostring.“ Etwas anders sieht dies auf der Düsseldorfer Straße aus. Hier wurden etwa 14 000 Fahrzeuge pro Tag gezählt, davon etwa 560 Laster.

Welche Lkw fahren überhaupt über die innerörtlichen Straßen? Der Ausschuss war sich einig, dass dies überwiegend der Lieferverkehr zu den Geschäften und Unternehmen sei. Oder die Brummis, die von unzureichenden Navis über diese Straßen geführt würden. Dazu der Kommentar von Helmut Döpke vom Umweltamt der Stadt Krefeld, der wiederum im Ausschuss über das Lkw-Routenkonzept in Krefeld berichtete: „Wir sind mit Navi-Herstellern in Gesprächen, wollen unser Konzept da einarbeiten.“ Helge Schwarz appellierten an die Firmen, Brummifahrer bei falschen Anfahrten über die richtige Wegweisung zu den Autobahnen aufzuklären.

Was passiert in Vorst? Herbert Derksen (GUT) erinnerte an die Anlieferungen zu Abbelen und an die Absicht, auch diesen Schwerlastverkehr aus den innerörtlichen Straßenzügen herauszuhalten. Auch dazu sagte Schouten, dass dieser Verkehr nur unmerklich sei: „Die Fahrzeuge fahren in der Regel nicht über die Lindenallee und Süchtelner Straße.“