Konzert: Mandolinen in der Vorster Kirche

Der 18-jährige Solist Phillip Brendt überzeugte unlängst mit seinem Marimbaphon „Jugend musiziert“ und nun das Publikum.

Vorst. Das Dutzend ist voll. Es ist schon Tradition, dass das Mandolinenorchester St.Tönis in der evangelischen Kirche in Vorst gastiert. Schade, dass bei dem rundum gelungenen Konzert das Kirchenschiff nur gut zur Hälfte gefüllt war. Das ändert aber nichts an der Spielfreude des 14-köpfigen Orchesters, der Solisten und besonders des Vorsitzenden Rüdiger Sorgalla.

Er konnte sich, dem Orchester und Publikum etwas bieten, von dem er schon lange geträumt hatte: Den Klang eines Marimbaphons; eingebunden in ein Konzert des Mandolinenorchesters. Mit dem mehrfach bei „Jugend musiziert“ ausgezeichneten Phillip Brendt hat das Orchester obendrein einen, mit 18 Jahren sehr jungen Solisten, gewonnen. Gebannt schaute das Publikum auf Brendts hochkonzentrierte Arbeit mit dem Schlägel.

Eher schüchtern nahm der Solist den großen Applaus hin und ließ sich von Sorgalla dazu überreden, noch eine Zugabe zu spielen. Vor dem Marimbaphon gab es aber noch weitere Soloeinlagen beim Konzert. Alle vier Solisten spielen auch im Orchester mit.

Den Anfang machten Anja Kox an der Barockmandoline und Günter Daniel an der Barockgitarre. Beide haben sich vor einiger Zeit neben den traditionellen Varianten ihrer Instrumente der Barock-Epoche verschrieben. Dafür haben sie sich authentische Nachbauten der Instrumente zugelegt, auf denen sie ein Stück des Barockkomponisten Ernst Gottlieb Baron spielten. Dadurch entstand ein ungewohntes Klangbild eigentlich bekannter Instrumente. Das zweite Solistenduo bestand aus Martina Beckmann (Gitarre) und Rolf Labusch (Mandoline) — auch sie beide Hochkaräter an ihren Instrumenten. Mit der Sonate Nr. 1 op. 2 von Gabriele Leone gaben sie einen kleinen Vorgeschmack auf ihr Können. Einen breiten Einblick gab das gesamte Orchester, das unter der Leitung von Rolf Labusch stand.

Am frühen Abend führte man zur Eröffnung des Programms das Publikum gleich neun Stunden zurück und spielte Edvard Griegs Morgenstimmung aus „Peer Gynt“. Ein Stück, das hinlänglich bekannt war, sich jedoch im Klang eines Zupforchesters in ganz ungewohntem Gewand präsentierte.