Kopfschütteln übers St. Martins-Komitee

Viele Leser reagieren empört auf den Brief von Jürgen Kuhlenschmidt.

St. Tönis. Häme, Fassungslosigkeit und Empörung: Der Brief von Jürgen Kuhlenschmidt an die Schulleitung des Michael-Ende-Gymnasiums, in dem der Vorsitzende des St. Martins-Komitees den Verzicht von Schülern auf Süßigkeiten aus 221 Martinstüten zugunsten der Tönisvorster Hilfe als „eklatanten Verfahrensfehler“ rügt, entrüstet viele Leser. Sie haben sich zahlreich online und in Briefen geäußert.

Ein Kommentator ist der Meinung, dass sich das Martins-Komitee um Lob und Respekt gebracht hat. Der Grundgedanke des Martinsfestes und die soziale Komponente seien ignoriert worden. Nicht nur ein Leser kündigt an, dass seine Tür bei der nächsten Haussammlung geschlossen bleibe.

Ludwig Kamm empfiehlt dem Vorsitzenden auf der nächsten Komiteesitzung über folgenden Antrag abstimmen zu lassen: „Auf die Martinstüten wird ein Copyright-Hinweis aufgedruckt: der Inhalt ist nur und ausschließlich zur persönlichen Verkostung des Bedachten vorgesehen. Die Nachahmung der Tat des hl. Martin obliegt ausschließlich dem Martinskomitee.“

Friedrich-Wilhelm Kaiser hält es für kleinkariert, „was die Leitung des Komitees von sich gegeben hat“. Wenn Schüler eine Martinstüte erworben hätten, „so bleibt es doch diesen völlig unbenommen, was anschließend mit dem Inhalt der Tüten geschieht“. Leserin Eva fragt: „Ist es tatsächlich notwendig, die Schüler schriftlich abzumahnen? Meiner Meinung nach kann man so einen Konflikt doch durchaus auch mal in einem Gespräch und ohne Pressebeteiligung lösen, zumal sich die beiden Herren doch bestimmt kennen.“

Ein Leser zeigt Verständnis für Kuhlenschmidt: „Das Martinskomitee hat doch Recht. Wenn jemand etwas nicht haben will, kann er vorher darauf verzichten und nicht dem Verein, der von Spenden lebt, Kosten verursachen. Ich habe jahrelang für St. Martin gesammelt und weiß, wie mühsam es ist, Geld einzuholen.“

Leser „Paul“ hält Kuhlenschmidt indes an der Spitze des Komitees nicht mehr für tragbar. Er legt ihm einen Rücktritt nahe „um weiteren Schaden von Verein und Stadt abzuwenden“.