Krankenhaus St. Tönis: „Das Essen ist wie im Hotel“
Am Donnerstag gab es kaum Kritik am Krankenhaus in St. Tönis. Dort sind weitere Bauten in der Planung.
St. Tönis. Die Tönisvorster sind ganz offensichtlich mit ihrem Krankenhaus zufrieden. Das war am Donnerstag am WZ-Mobil auf der Hochstraße der vorherrschende Eindruck. Kritische Fragen wurden Regionalgeschäftsführer Michael Wilke und Pressesprecher Frank Jezierski von den den Alexianern kaum gestellt. Dafür wurde immer wieder Lob verteilt.
„Wir sind mit der Unterbringung und der medizinischen Versorgung immer sehr zufrieden gewesen“, berichten Anneliese und Rudolf Malek. Beide waren in den vergangenen Jahren schon Patienten im Maria-Hilf, wie es seit kurzem heißt.
Rudolf Malek lag auf der Privatstation, wo die Ausstattung der Zimmer allerdings etwas besser als im übrigen Haus ist, wie Michael Wilke einräumt. Dort soll in Zukunft nachbessert werden: Es gibt den Plan, die Fassade des Hauses um 4,50 Meter nach vorne zu verlegen, um die Zimmer im Erdgeschoss und in der ersten Etage (Innere und Chirurgie) vergrößern zu können. „Dort gibt es bisher noch keine Duschen auf dem Zimmer“, berichtet Wilke. Nach Fertigstellung des neuen OP-Traktes im kommenden Jahr habe diese Sanierung „höchste Priorität“. Eventuell schon bis Ende 2016 könne sie abgeschlossen sein. Wilke geht von einer Investition von etwa zwei Millionen Euro aus. Acht bis neun Monate Bauzeit seien zu kalkulieren.
„Das Essen im Krankenhaus ist wie im Hotel“, erklärt eine St. Töniserin, die beim Einkauf keine Zeit hat, um lange am WZ-Mobil stehenzubleiben. „Gut, dass die Orthopädie ausgebaut worden ist“, urteilt Wulf Hetzer. Er selbst hat sich bisher immer im Haupthaus der Alexianer in Krefeld behandeln lassen.
Ralph Grosski betont: „Es ist beruhigend, weiter ein Akut-Krankenhaus zu haben.“ Er habe sich vor Jahren einmal nachts mehrfach übergeben müssen und wurde als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert. „Ich bin dann gleich dort auf Station geblieben.“
Günter Körschgen, ehemaliger Aufsichtratsvorsitzender der Antoniuszentrum GmbH, hebt hervor: „Das Krankenhaus wird von den Bürgern angenommen.“ Was Michael Wilke bestätigt: „Die Patientenzahlen steigen kontinuierlich an.“ Im Augenblick habe zum Beispiel die Chirurgie mit ihren sieben Betten 14 Patienten, also eine Auslastung von 200 Prozent. Sie werden anderswo untergebracht. Wilke: „Das Haus hat eben Potenzial, um dauerhaft am Markt zu bleiben.“ Er werde alles tun, damit es erhalten bleibe.
„In holländischen Krankenhäusern werden die Patienten schon bei der Aufnahme auf Keime untersucht. Warum führt Ihr das hier nicht auch ein?“, will Hans-Joachim Frank wissen. Vom Grundsatz her habe man nichts dagegen, antwortet Frank Jezierski. „Es muss nur bezahlt werden.“ Ursula und Werner Mertens beklagen, dass es im Eingangsbereich des benachbarten Altenheims (gehört auch den Alexianern) stark zieht. Wilke kennt das Problem, Umbauten müsse man aber wegen der Rettungswege mit der Feuerwehr abstimmen.