Stadt Willich „Kümmerer“ soll zwischen Vereinen und Stadt vermitteln
David Reiners ist auch für das Beschwerdemanagement zuständig.
Willich. Auf diesen Mann haben die Vereinsvertreter der Stadt Willich sehnsüchtig gewartet: David Reiners ist zum Ehrenamtsbeauftragten der Stadt Willich ernannt worden. Als „Kümmerer“ und Beschwerdemanager soll er unter anderem dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und den Vereinen besser funktioniert.
Der 37-jährige Anrather, Vater einer Tochter, betritt absolutes Neuland: Eine solche Position hat es bei der Stadt Willich noch nicht gegeben. Für seine Tätigkeit ist eine wöchentliche Arbeitszeit von 20 Stunden vorgesehen, was einer halben Stelle entspricht. Darüber hinaus ist Reiners weiterhin Mitarbeiter im Fachbereich Natur und Lebensraum und dort zuständig für die Bauleitplanung.
Die Politik hatte im vergangenen Jahr entschieden, dass es diese Position in der Verwaltung geben soll. Hintergrund: Seit dem Unglück bei der Love-Parade und den in der Folge verstärkten Sicherheitsbestimmungen bei Großveranstaltungen hatte es einigen Unmut bei den Vereinen gegeben.
Zusätzliches Sicherheitspersonal musste gestellt werden, was mehr Aufwand und höhere Kosten verursachte. Kurz vor der Kommunalwahl 2014 gab es deshalb sogar eine Demonstration der Schützen und Karnevalisten vor dem Neersener Schloss. Um die Kommunikation zwischen Verwaltung und Vereinen zu verbessern, wurde daher die neue Stelle geschaffen.
Im Stadtrat stellte Reiners jetzt sich und seine Tätigkeit vor. „Ich bin selbst seit vielen Jahren ehrenamtlich im Vorstand eines Sportvereins tätig und habe nicht lange überlegen müssen, als ich Anfang des Jahres auf die neue Position angesprochen wurde“, sagte er. Da er die Vereinsinteressen erfassen und an die Verantwortlichen bei der Stadt weitergeben soll, werde er jetzt die Vereine anschreiben. „Wir werden sehen, wo es sich hin entwickelt.“
Reiners soll auch Informationen aus der Verwaltung an die Vereine weitergeben. Außerdem betreut er das Beschwerdemanagement der Stadt. Was die SPD-Fraktion ausdrücklich begrüßt: Denn damit sei ihr Antrag von September 2014 umgesetzt worden. „Unser Ziel war nicht nur, jemanden zur Verfügung zu stellen, der im Hintergrund die elektronisch eingehenden Mängelmeldungen bearbeitet, sondern eine Kontaktperson mit Namen und Gesicht bekannt zu machen, die sich um Bürgeranliegen und -beschwerden kümmert,“ betonen die Sozialdemokraten.
Franz-Josef Stapel (FDP) erinnerte im Stadtrat an die „Unzufriedenheit der kulturtreibenden Vereine“, die zur Schaffung der neuen Stelle geführt habe. Johannes Bäumges (CDU) betonte dagegen, dass man nicht unzufrieden mit der Tätigkeit der Verwaltung gewesen sei. Personell und fachliche sei die neue „Schnittstelle zwischen Verwaltung und Ehrenamt“ eine Herausforderung.