Investor kauft das alte Wasserwerk

Nach den Plänen eines Gladbacher Architekten soll der Umbau zum Bürogebäude erfolgen.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Gute Nachrichten in Sachen „Altes Wasserwerk“ im Stahlwerk Becker: Wie Kämmerer Willy Kerbusch am Donnertagabend im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung mitteilte, ist das alte und unter Denkmalschutz stehende Schmuckstück an einen Investor verkauft worden. Er will sich des architektonisch reizvollen, aber in einem ramponierten Zustand befindlichen „Filetstücks“ kurzfristig annehmen.

Den Verkauf hatten Geschäftsbereichsleiterin Andrea Ritter und Wirtschaftsförderer Christian Hehnen am Donnerstag bei einem Notar in Köln abgewickelt. Hehnen hatte das Wasserwerk vor einiger Zeit „das eigentlich schönste Gebäude im ganzen Stahlwerk“ genannt.

Nach WZ-Informationen handelt es sich bei dem Käufer um den in Wekeln wohnenden Immobilienkaufmann Bodo Garden. Er soll bislang vor allem in Ostdeutschland am Wohnungsmarkt aktiv gewesen sein. Garden war für die WZ telefonisch gestern nicht erreichbar.

Wie zu erfa*hren war, steigt der neue Investor komplett in die ursprünglichen Pläne ein, die von dem renommierten Mönchengladbacher Architekten Burkhard Schrammen 2009 entwickelt worden waren. Eine Gladbacher Tuchfabrik-Familie hatte das Wasserwerk seinerzeit gekauft und 2010 an das ebenfalls aus Gladbach stammende Bauunternehmen Jessen weiter veräußert.

Nach den damaligen Plänen Schrammens soll das Wasserwerk zu einem repräsentativen Bürogebäude werden. Rund 750 Quadratmeter Mietfläche sollten entstehen, Geothermie, ein Erweiterungsflügel mit Glasfassade existierten damals schon in den Köpfen des Planers.

Bereits im Januar 2009 hatte Burkhard Schrammen optimistisch erklärt: „In den kommenden Monaten beginnen die Bauarbeiten.“ Doch all’ diese schönen Pläne wurden dann nicht umgesetzt. Statt dessen verfiel das Gebäude mehr und mehr.

Bereits 2013 setzten deshalb Überlegungen bei der städtischen Grundstücksgesellschaft ein, die Ruine zurückzukaufen. Denn das Wasserwerk gilt als architektonisch prägendes Schlüsselprojekt des Areals. Der Rückkauf wurde dann tatsächlich umgesetzt — und jetzt hat die Willicher Grundstücksgesellschaft das Gebäude weiter veräußert.

Mit dem neuen Investor, da ist sich Willy Kerbusch sicher, werden die Pläne jetzt zügig umgesetzt: Die Umbauten sollen kurzfristig beginnen, die Auflagen des Denkmalschutzes werden berücksichtigt. Vorgesehen ist aktuell eine Büronutzung mit rund 550 Quadratmeter Nutzfläche. Das Grundstück ist 2500 Quadratmeter groß. Die Nutzung sei „ab 2016“ vorgesehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Willich.