Willich Sterbebegleitung: Altenheime stoßen an ihre Grenzen
Aus Sicht der Caritas gibt es in Pflegeeinrichtungen Nachholbedarf. Zustimmung kommt aus Schiefbahn.
Schiefbahn/Aachen. Stationäre Pflegeeinrichtungen brauchen mehr Personal und mehr Geld, um schwerkranke und sterbende Bewohner besser betreuen zu können. Das fordern katholische Pflegeeinrichtungen im Kreis Viersen. Sie unterstützen damit den Caritasverband für das Bistum Aachen und seine so genannten Aachener Thesen zur nachhaltigen Hospiz- und Palliativkultur in stationären Pflegeeinrichtungen.
Kernforderung des Verbandes: In den Rahmenverträgen und Vereinbarungen soll der Ansatz der sterbebegleitenden Pflege gleichwertig neben die aktivierende Pflege treten. Entsprechendes steht auch in einer kürzlich verbreiteten gemeinsamen Erklärung des Deutschen Caritasverbandes und der Diakonie Deutschland zur Anhörung im Deutschen Bundestag zur Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung in Pflegeheimen und Krankenhäusern.
Der Hintergrund: Neben Hospizen entwickeln sich Alten- und Pflegeheime immer mehr zu Orten, in denen Menschen hoch betagt sterben. Während Hospize finanziell und personell auf diese Entwicklung vorbereitet sind, gibt es aus Sicht der Caritas in Pflegeeinrichtungen Nachholbedarf.
Anton Deiringer, Leiter des Alten- und Pflegeheims Hubertusstift der Katholischen Kirchengemeinde St. Hubertus in Schiefbahn, begrüßt, dass sich die Caritas so eindeutig positioniert. „Bei uns gehört das Sterben zum Alltag und Leben dazu. Wir haben in den vergangenen Jahren viele Strukturen und Rituale entwickelt, damit die Begleitung von Sterbenden immer besser wird. Hier stoßen wir aber an Grenzen, da dies nur mit einem erhöhten Personalbedarf und weiterer finanzieller Unterstützung möglich ist.“
Die in den Aachener Thesen formulierten Forderungen sind abgeleitet aus Interview-Ergebnissen eines Forschungsprojektes des Caritasverband für das Bistum Aachen. Seine Einrichtung habe sich daran beteiligt und unterstütze daher die Aachener Thesen ausdrücklich, sagt Anton Deiringer. Denn die Erfahrungen, die den Forderungen zu Grunde lägen, seien Alltag in den Pflegeeinrichtungen. Als Beispiele nennt er, „dass viele ältere Menschen inzwischen auch schon zum Sterben in die Pflegeheime kommen, da die Krankenhäuser die Menschen schneller entlassen“. Red