Kultur-Aktionswoche kommt gut an

48 Kinder nahmen an der „Woche für Kultur“ im Jugendfreizeitzentrum teil. Von Pop-Art bis Breakdance gab es dabei viel zu entdecken.

Kultur-Aktionswoche kommt gut an
Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. „Ich bastel zwar nicht so gerne, aber das ist okay, hat Andy früher auch gemacht“, sagte Noemi. Andy heißt dabei Andy Warhol, denn nachdessen Vorbild hatte Noemi auf unterschiedlichem Farbpapier Hintergründe, Äpfel und Stiele ausgeschnitten und klebte sie zu einer Collage kunterbunt, aber doch irgendwie geordnet zusammen. Die Neunjährige, die ansonsten in der 4a der Gemeinschaftsgrundschule an der Hülser Straße sitzt, war gerade mittendrin, als im St. Töniser Jugendfreizeitzentrum die „Kultur für Kinder“ Thema war. Fünf Tage lang lief die Herbstferienaktion, die am gestrigen Freitag mit dem Theaterstück „Stromboli“ zu Ende ging.

Am Donnerstag war der große Raum des Jugendheimes nicht nur mit Blättern, Klebern, Scheren und Papier gut gefüllt. Insgesamt beteiligten sich seit Anfang der Woche täglich 48 Kinder, etwa die Hälfte Mädchen und Jungen, an der Herbstferienaktion, die die beiden verantwortlichen Mitarbeiterinnen Petra Schippers und Anette Wackers wieder der Kunst gewidmet haben. Schwerpunktmäßig ging es am Nachmittag um die Apfel-Collage des Künstlers Andy Warhol, die die Kinder auf ihre Art nachmachten.

„Die ganze Woche ist bisher cool gelaufen, vor allem HipHop und Brake Dance waren spitze“, plauderte die zehnjährige Merle aus der 5e des Michael-Ende-Gymnasiums. Für den achtjährigen Yunez waren es die alten Spiele, vor allem eines, das aus China kam; Yunez: „Das war so ähnlich wie Mensch-ärgere-dich-nicht und hat mir richtig Spaß gemacht.“

Zwischendurch gab es unter anderem die Tanz-Workshops, die Anfertigung von Handtrommeln, „Frau Holle“ auf Leinwand oder kindgerechte Spiele rund um die Literatur. „Hier komme ich auch wieder hin“, erzählte die achtjährige Eileen, die eigentlich in Solingen lebt, ihre Großmutter wohnt aber in St. Tönis. Ihre Cousine Lara (7) hatte Eileen überredet, und die Oma nahm sie gerne für einige Tage auf. Lara erzählt: „Das war schon stark, vor allem das Basteln von Rapunzel mit dem Turm.“

„Erst haben wir die Teilnehmerzahl auf 40 begrenzt, aber dann wollten immer mehr dabei sein, schließlich haben wir 48 aufgenommen“, sagte die Leiterin des städtischen Jugendfreizeitheimes, Petra Schippers. Und was sie besonders freute, dass immer mehr Kinder aus Vorst daran teilnehmen. Diesmal waren es mehr als 15. Sogar aus dem Forstwald waren Kinder an fünf Tagen in Sachen Kunst unterwegs. Schon im März hatte es im Jugendheim den 1. Kinder-Kultur-Tag gegeben. Dieser wurde jetzt auf eine ganze Woche ausgedehnt.

Zu einer kurzen Stippvisite kam Michael Rotthoff vorbei. Der Geschäftsführer der Tönisvorster Sparkassenstiftung hatte mit seinen Kollegen den entscheidenden Anteil daran, dass dieses Herbstferienprogramm in der Form durchgeführt werden konnte. Auch daran beteiligte sich die Stiftung mit 1 300 Euro. Gleich 10 000 Euro hatte sie in diesem Jahr für den Tönisvorster „Ferienspaß“ in den Sommerferien dazu gegeben. Ob die Stiftung diese großen Ferienspiele auch im nächsten Jahr unterstützt, entscheidet sich am 25. Oktober, bei der nächsten Sitzung des Kuratoriums.