Willich Drohungen gegen Lukas Maaßen
Der SPD-Politiker hat nach einem heftigen Vorfall in Alt-Willich Anzeige erstattet.
Willich. Der stellvertretende Parteivorsitzende der SPD Willich, Lukas Maaßen, ist von mindestens fünf Personen auf offener Straße massiv bedroht worden. Der Vorfall spielte sich in der Nacht zu Sonntag vor der Kneipe „Qlt“ an der Ecke Peter-/Grabenstraße ab, wo der 25-Jährige mit Freunden ein Bier trinken wollte. Nach eigener Aussage wurde Maaßen von den ihm zum Teil bekannten Personen unter anderem als „Hurensohn“ beleidigt. Zudem hätten sie ihn bedroht mit Sätzen wie: „Du wirst schon sehen, was du von deiner Politik hast!“, „Wir wissen, wo du wohnst!“ und „Du wirst bald überfahren werden!“ Etliche Zeugen hätten das gehört.
Zunächst wollte der Politikwissenschaftler die Angelegenheit auf sich beruhen lassen. Doch dann habe er sich anders entschieden, berichtet der Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Willich, Hendrik Pempelfort: „Er ist zur in unmittelbarer Nähe liegenden Polizeiwache gegangen und hat Anzeige wegen Bedrohung erstattet.“ Das bestätigt auch Polizeisprecher Harald Moyses: „Die Anzeige ist um 1.45 Uhr in der Nacht erstattet worden.“ Von zwei Personen seien die Personalien bekannt, die Ermittlungen seien aber noch im Gange. Nach Aussagen der SPD hätten die Beamten die beiden Beschuldigten noch vor Ort gestellt.
Markus Gather, stellvertretender Bürgermeister der Stadt, zeigte sich schockiert, als er von dem Vorfall erfuhr: „Menschen einzuschüchtern, ist feige und verabscheuungswürdig.“ Auf Nachfrage der WZ erklärten Pempelfort und der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid, dass solche aggressiven Beschimpfungen in Willich bislang nicht üblich seien. NRW-Innenminister Ralf Jäger hatte jüngst Bedrohungen gegen Kommunalpolitiker scharf verurteilt. Es gebe in der Gesellschaft die besorgniserregende Tendenz zur Verrohung, so Jäger.
In diese Reihe passt möglicherweise auch die mutwillige Zerstörung der Baustelle für Flüchtlingshäuser. Die polizeilichen Ermittlungen dazu laufen noch. Wie die WZ exklusiv berichtet hatte, waren in der Nacht zu Freitag unter anderem Verschalungen auf der Baustelle in Neersen weggetreten worden.