Umweltausschuss in Willich Stadt will den Kurt-Schumacher-Park mit einem neuen Konzept aufwerten
Schiefbahn. · Die Pläne kamen im Willicher Umweltausschuss gut an — wären da nur nicht die geschätzten Kosten von rund 700.000 Euro.
(barni) Alina Klein und Fritz Friedrich vom Geschäftsbereich Stadtplanung haben jetzt im Willicher Umweltausschuss eine vielversprechende Planung zur Aufwertung des Kurt-Schumacher-Parks in Schiefbahn mit Innovationen wie Urban Gardening präsentiert.
Es handelt sich zwar noch um einen Vorentwurf, aber die Pläne kamen bei den Ausschussmitgliedern bis auf wenige Details sehr gut an – wenn da nur nicht die geschätzten Kosten von rund 700 000 Euro wären. Karl-Heinz Koch (FDP) bezeichnete die Planungen als „schönen Ansatz“ und die Kosten als „erschreckend“. Im Rahmen der Quartiersentwicklung und des Netzwerks Schiefbahn hatten Bürger Anregungen und Wünsche eingebracht. Es gab eine Ideenwerkstatt in der Kulturhalle und vier Bürgerworkshops von Mai bis Oktober 2019. Einer, der dabei war, ist Arno Friesen. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und denke, dass das ein guter, ausgewogener Vorschlag ist“, sagte der pensionierte Finanzbeamte.
Alina Klein und Fritz Friedrich stellten die Pläne vor – und zeigten auf, wo Handlungsbedarf ist: Da sind zum Beispiel die doppelten Wegeführungen, die sie als Platzverschwendung bezeichneten, und die Angst-Ecken sowie die dezentral angeordneten Spielflächen. Der vorhandene Boule-Spielplatz soll optimiert werden, naturnah gestaltete Flächen sollen den Park auch für Insekten interessant machen.
Kinderparadies mit Sandfläche
auf 370 Quadratmetern
Exakt 327 Quadratmeter werden zur Pflege an Paten übertragen im Rahmen der „Essbaren Stadt“, wie es sie zum Beispiel in Andernach gibt. 370 Quadratmeter sollen als Sandfläche mit entsprechenden Spielgeräten ein Kinderparadies werden, während die Eltern vom „Birkenhügel“ aus dem Treiben der Kleinen zuschauen können. Um die Birke herum ist eine runde Bank angedacht, und das ist nur eine von vielen pfiffigen Ideen.
Fest steht schon jetzt, dass die Umgestaltung nicht auf einen Schlag erfolgt. „Wir sind sehr einverstanden mit dem Konzept“, erklärte Guido Görtz (CDU). „Das ist eine sehr gute Lösung und sollte ein Beispiel sein für die Umgestaltung der anderen Parkanlagen im Stadtgebiet“, sagte Hagen Becker (Grüne).
Karl-Heinz Koch von der FDP kritisierte, dass die Beete für die „Essbare Stadt“ zu dicht an der Hochstraße geplant werden: „Ich möchte von dem Gemüse dort nichts essen.“ Alina Klein griff diese Kritik
auf.
Über ein Problem wurde nicht gesprochen: Der Konrad-Schumacher-Park ist ein Anziehungspunkt für Menschen, die Alkohol und Drogen konsumieren. Die Frage ist, ob die Beseitigung von Schmuddelecken und eine bessere Beleuchtung ausreichen, um den übrigen Parkbesuchern ein Gefühl von Sicherheit vermitteln zu können. Die Teilnehmer der Workshops können sich auch Veranstaltungen wie Trödelmärkte in einem runderneuerten Kurt-Schumacher-Park vorstellen.